Die Legende von der Steckdose!

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Kapelle Petra/Lampe – Koblenz, Circus Maximus (25.01.2020)

Es ist ein gern genommenes Klischee, dass manche Musiker so gerne live spielen, dass ihnen eine Steckdose und eine Bühne reichen. Bei der Kapelle Petra schleicht sich aber dieses Gefühl schon des Öfteren ein, denn ihre Konzerte sind echte Highlights und das liegt auch an der Spielfreude. Das hat sich rum gesprochen und so fand sich eine stattliche Anzahl an Freunden des gehobenen Blödsinns, der aber auch mal mit leisen und nachdenklichen Klängen garniert ist, im Circus Maximus in Koblenz ein um mal wieder Geburtstag zu feiern oder sich über die Traditionen von Schützenvereinen zu wundern. Ehe es aber soweit war, durfte man sich über einen wiedermal gut gewählten Support-Gig freuen.

Das hat Tradition bei der Kapelle und nach Elfmorgen und Go-Go Gazelle konnte man sich dieses Mal über das Duo Lampe freuen. Tilman Claas und Julius Heyden spielen laut eigener Aussage „Lo-Fi Kram aus den 90ern“, mit witzigen und teilweise auch mal skurrilen Texten, die aber hohen Unterhaltungswert haben und die von den Zuhörern auch mit einer hohen Aufmerksamkeit gewürdigt wurden. Das Album heißt Viel Potenzial und das ist nichts als die reine Wahrheit.

Danach dann Der tägliche Siepe, Ficken Schmidt und Opa alias Kapelle Petra aus Hamm und als ob sie dem Koblenzer etwas beweisen wollten, verwandelten sie den vollen Club schon mit dem ersten Song Befund, über die bereits erwähnten Schützenvereine, in ein Tollhaus.

Mit Nummern wie Curly Sue ist doch kein Name für ein Kind aus Gelsenkirchen oder dem dringenden Ratschlag Geht mehr auf Konzerte verbringen die Menschen im erfreulich gut gefüllten Circus Maximus, gemeinsam mit der Kapelle einen wunderbaren Abend.

Geschickt verknüpft die Kapelle neue Songs wie Irgendwas ist blöd, oder ein Lied mit dem schönen Namen Bundesjugendspieleteilnahmebescheinigung, das es sogar auf ein Bandshirt geschafft hat, mit Klassikern wie Überall diese erfolgreichen Familenväter oder Ficken Schmidt. Die neuen Titel wie Seitdem ich Johnny Cash bin, das, wie passend, mit Ring of Fire eingeleitet wird, laut mitzusingen, ist eine Stärke der Kapelle Fans.

Aber auch wenn sich die Zeiten geändert haben, so ganz ernsthaft kann man dann doch nicht antreten und so steht Gazelle trainiert für Olympia auf der Setlist und wie immer trägt die Bühnenskulptur Gazelle dazu den „Anzug aus Ballonseide“.

Zum Abschluss dürfen nochmal Lampe, bei Geht mehr auf Konzerte helfen und auch eine Cover-Version steht auf dem Programm.

Die Welt kann mich nicht mehr verstehen von Tocotronic läutet das Ende ein, das mit Also stoßen wir an ein weiteres Mitsinglied enthält  und der Erkenntnis, dass „an irgendeinem Tag die Welt untergehen wird, aber an allen anderen eben nicht“.

Setlist Kapelle Petra, Circus Maximus, Koblenz (25.01.2020)
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01. Befund
02. Protestlied
03. Curly Sue ist doch kein Name für ein Kind aus Gelsenkirchen
04. Die Jugend heutzutage
05. Irgendwas ist blöd
06. An irgendeinem Tag wird die Welt untergehen
07. Geht mehr auf Konzerte
08. Morgen ist frei
09. Ficken Schmidt
10. Frieden
11. Geburstag
12. Überall diese erfolgreichen Familienväter
13. Weltkulturerbe
14. Also stoßen wir an
15. Bundesjugendspieleteilnahmebescheinigung
16. Ring of Fire/Seitdem ich Johnny Cash bin
17. Wo ich gern mal wär
18. Pogo in den Sonnenuntergang
19. Uganda (Zugabe)
20. Die Welt kann mich nicht mehr verstehen (Tocotronic Cover)
21. Gazelle trainiert für Olympia
22. Also stoßen wir an (Reprise)

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Text: Dennis Kresse

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