Der Jazz-Gentleman!

Charlie Watts – Anthology

Jeder der sich in der Musikgeschichte ein wenig auskennt, der kennt die Rolling Stones und viele haben auch den charismatischen Schlagzeuger Charlie Watts erlebt. Was aber nicht jeder weiß, das ist, dass der am 24. August 2021 verstorbene Watts sich als hervorragender Jazz-Schlagzeuger einen Namen gemacht hat. Wer sich damit näher beschäftigen möchte, für den ist die jüngst veröffentlichte Kompilation Anthology genau richtig. Eine edel aufgemachte Sammlung des Jazz- Repertoire Watts, der auch in allerlei Formationen, wie Quartett, Quintett, Tentett und Orchester als begnadeter Jazz-Drummer aufgefallen ist. In diversen Formaten wie als Doppel-LP und Doppel-CD kann man sich nochmal von den Fähigkeiten eines der besten Schlagzeugers den die Welt des Rock und eben auch des Jazz, je gesehen haben.

Egal ob es sich um den Opener Stompin at the Savoy, einem Swing Stück aus dem Oeuvre des Benny Goodman oder Take the A train, von Duke Ellington handelt, mit dem die Rolling Stones ihrer 1982 World Tournee als Intro veredelt haben, man merkt in jeder Sekunde, die unstillbare Spielfreude von Watts und seinen Mitmusikern.

Was da für illustre Namen vertreten sind. Dave Green am Kontrabass, über Saxophonisten wie Peter King, Evan Parker und Courtney Pine, bis hin zu Trompeter Gerard Presencer, dem legedären Jim Keltner ( Elton John, Bob Dylan, Pink Floyd, Neil Young, J.J. Cale, Eric Clapton, George Harrison, John Lenno u.v.a sowie Sänger und Rolling Stones-Liveband-Mitglied Bernard Fowler, sie alle trugen mit zu diesem Jazz Highlight bei.

Neben all den bekannten Standards, gibt es noch drei neue Stücke , die während einer Performance von Watts und seiner Band im Swindon Arts Centre entstanden: Rockhouse Boogie, Ain’t Nobody Minding Your Store sowie Swindon Swing.

Diese Songs und die exklusiven Linernotes des Musikjournalisten, Radiomachers und Autors Paul Sexton, runden die Erinnerung an einen der Schlagzeuger, der mit seinem Spiel auch viele jüngere Drummer beeinflusst hat, würdig ab.

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Text: Dennis Kresse

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