Won´t forget these day!

Fury in the Slaughterhouse, Jan Löchel, Benjrose – Freilichtbühne Loreley (18.08.2018)

Manche Konzerte sind immer noch sehr besonders. Sei es weil man der Band seit Jahren die Treue mehr oder weniger hält, sei es weil es auf musikhistorisch heiligen Boden stattfindet oder weil sich Fury in the Slaughterhouse auch im Jahr 31 nach Gründung in einer Spiellaune befinden, die ansteckend wirkt. Aber es erinnert von Beginn an auf der Loreley Freillichtbühne bei St. Goarshausen eh alles an ein lang geplantes Wiedersehen von alten Freunden, die gemeinsam durch dick und dünn gegangen sind. Die Liste der Künstler die seit 1976 den legendären Felsen oberhalb des Rheins bespielt haben, erscheint unendlich und neben David Bowie, Bob Dylan, BAP, Santana oder anderen durften auch Fury in the Slaughterhouse öfter gastieren.

Aber niemals als Headliner bis zum sommerliche Augusttag und man merkte der Band auch in jeder Sekunde des rund zweieinhalbstündigen Auftritts ihre pure Freue darüber an. Ehe es aber soweit war, durfte man sich erst über den Auftritt gleich zweier Support Acts freuen.

Mit Benjrose aus Köln, der Band um Benjamin Rose, die mit ihrem Mix aus Rock und Alternative Anleihen und der überbordenden Energie ihres Frontmanns Benjamin überzeugen konnten und mit Nummern wie No Catastrophy steht der Band, die schon für einige Acts wie Westernhagen eröffnen durfte, die Tür weit offen.

Wer sich mit Fury beschäftigt hat, dem wird der zweite Support Act Jan Löchel bekannt vorkommen, wobei ihn nur auf die Hannnoveraner Band festzulegen, wird dem Produzenten und Musikers nicht mal annähernd gerecht. Aber um einen Kontrast zu Benjrose zu bilden, sorgte die „musikalische Jogastunde“ für ein angenehm chilliges Gefühl, was der Auftritt von Anne de Wolff als Special-Guest noch verstärkte.

Jene Multi-Instrumentalistin, die auch bei Niedeckens BAP aktiv ist, verstärkte mit ihren Geigen und Posaunenkünsten dann auch den Auftritt auf den alle gewartet hatten.

Fury in the Slaughterhouse, 1987 in Hannover gegründet, haben trotz einer beinahe 10 Jahre währenden Pause nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt und gönnen sich den Luxus nur noch dann zusammen zu spielen, wenn ihnen danach ist und diese Freiheit schlägt sich schon im Opener The Brainsong, der 1992 das Album Mono eröffnete, auf das Publikum nieder.

Hit auf Hit folgt wie Radio Orchid, Every generation got its own disease, Dead before I was born, Trapped Today, trapped tomorrow, Bring me home und damit nicht genug gibts auch noch Coverversionen wie When I´m dead and gone von McGuinnes Flint oder Out in the Weekend von Neil Young.

Was auch auffällt ist das die Stimmung in der Mannschaft intakt ist, wie man an den Frotzeleien zwischen Gitarrist Christof Stein-Schneider und Sänger Kai Uwe Wingenfelder immer wieder merkt. Aber das gehört dazu und Kai Uwe Wingenfelder, der mit seinem Bruder Thorsten, nicht nur mit Fury auf der Bühne steht, sondern als Wingenfelder auch im Duett sehr erfolgreich ist, weiß wie man das erfolgreich löst.

Große Gefühle kommen auf, wenn Thorsten seinem kleinen Sohn, der gerade im Zeltlager ist, Haunted head and heart widmet. Diese leise Stimmung ist Minuten später in totale Ekstase umgeschlagen, wenn Fury in the Slaughterhouse ihre bekannteste Nummer mit Won´t forget these days anstimmen und auch dieses Mal entwickelt er sich zum Mitsing-Hit für das Publikum.

Dann kommt Jan Löchel zurück und spielt mit Fury eine gut gemachte Coververion der alten The Cure Numme Boys don´t cry, ehe dann mit einem eindringlich gespielten Seconds to fall ein wunderbares Konzert ein mehr als würdiges Ende findet.

Setlist Fury in the Slaughterhouse. Freilichtbühne Loreley (18.08.2018)

01 The Brainsong
02 Jericho
03 Hang the DJ
04 Words
05 When I´m Dead and gone (McGuinnes Flint Cover)
06 Welcome to the other world
07 Dancing in the Sunshine of the dark
08 When god goes home
09 Then she said
10 Bring me home
11 Riding on a dead horse
12 Dead before I was born
13 Haunted head and heart
14 30 (It´s not easy)
15 Trapped today, trapped tomorrow
16 Milk & Honey
17 Won´t forget these days
18 Out on the Weekend (Neil Young Cover)
19 Cry it out
20 Every generation got it´s own disease
21 Time to wonder
22 Ship of fools
23 Kick it out
24 Down there
25 Boys don´t cry (The Cure Cover)
26 Seconds to fall

Links:

Benjrose: Homepage/Facebook/Instagram
Jan Löchel: Homepage/Facebook/Instagram
Fury in the Slaughterhouse: Homepage/Facebook/Twitter/

Text: Dennis Kresse
Credits: Jasmin Vorrath

 

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