Wings Naked!

Wings – Band on the run (50TH ANNIVERSARY EDITION)

Noch immer gehört Band on the run zu den prägendsten Alben der Welt. Entstanden in Nigeria, gehören die Aufnahmen noch immer zu den erfolgreichsten in der Karriere von Paul McCartney. Die Wings waren 1973 nach dem überraschenden Abgang von Leadgitarrist Henry McCullough und Schlagzeuger Denny Seiwel zum Trio geschrumpft und eigentlich hätten die Erlebnisse genügt um ein enttäuschendes Alben aufzunehmen und damit den Kritikern in die Karten zu spielen, die bereits den Vorgänger Red Rose Speedway nur als halbgar empfanden.

Dazu kam noch der angeschlagene Gesundheitszustand des Ex-Beatles, der auf einen zu hohen Nikoteinkonsum zurückging, ein marodes Aufnahmestudio, eine Kontroverse mit dem nigerianischen MusikerFela Kuti, sowie ein Diebstahl der Demoaufnahmen sorgten nicht gerade für gelöste Stimmung. Wenn man jetzt die Aufnahmen hört, dann ist es beinahe ein Wunder, dass die so homogen klingen.

Für den Sammler hochinteressant ist die neue Fassung, die jetzt in den Formaten 2LPs, LP, 2CDs oder digital erscheint nicht nur dadurch, dass es den Milllienseller jetzt in einer restaurierten Version enthält, sondern durch eine andere Tatsache.

Enthält es nämlich die von McCartney als Underdubbed bezeichneten rohen Versionen der Klassiker wie Band on the Run, Jet oder Let me roll it ohne die vertrauten Orchester Klänge des großen Tony Visconti.

Pophistorisch spannend, mal ohne den bekannten Bombast die Tracks zu hören und damit tun sich natürlich Parallelen zu Let it be naked auf, als man ohne die Bearbeitung von Phil Spector mal hören konnte, wie sich die Beatles ihr Material ohne die Wall of Sound hätten angehört.

Reizvoll, aber alles Geschmackssache, aber für den McCartney Fan sind diese neuen „rohen“ Demoversionen in der Tat was, für den in Anführungszeichen normalen Konsumenten bleiben die originalen Aufnahmen immer die Wichtigeren. Aber eins steht beim Blick auf dieses mit einem Grammy ausgezeichnete Werk unverrückbar fest. Band on the run ist ein Klasssiker der Popmusik-

Text: Dennis Kresse

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