Werner Herzog empfiehlt!

Michael Fuchs-Gamböck und Michael Joseph – Popol Vuh: Die Klangwelten des Florian Fricke –

Mit Popol Vuh – Die Klangwelten des Florian Fricke legt das Journalistenduo Michael Fuchs-Gamböck und Michael Joseph ein feines Porträt über die visionäre Band Popol Vuh und ihren Gründer Florian Fricke vor. Auf 188 Seiten und mit liebevoll ausgewählten Fotos eingefasst, erzählt das Buch die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte und den künstlerischen Werdegang einer Gruppe, die weit über das konventionelle Verständnis von Krautrock hinausstrahlt.

Florian Fricke, Moog-Pionier, spiritueller Klangforscher und Filmmusik-Komponist für Werner Herzog, steht im Zentrum dieser Musikbiografie – als kreative Motor, der mit der Band zwischen 1970 und 2001 neue Wege zwischen elektronischer Musik, Ambient, Weltklängen und filigranen Meditationsräumen eröffnete. Besonders die entstehenden Klangexperimente, etwa bei Alben wie Hosianna Mantra oder den Soundtracks zu Aguirre oder Nosferatu, werden detailliert nachgezeichnet – sowohl musikalisch als auch in ihrem kulturellen Kontext.

Das Buch überzeugt durch seine nachhaltige Mischung aus persönlichen Erinnerungen – Fuchs-Gamböck war eng mit Fricke befreundet – und klugen, musikgeschichtlichen Analysen. Gespräche mit ehemaligen Bandmitgliedern und Zeitzeugen bereichern das Bild, indem sie Frickes visionären Ansatz mit einem Gefühl von Nähe und emotionaler Tiefe verbinden. Zugleich gelingt es den Autoren, Popol Vuh im größeren Panorama der Musikgeschichte zu verorten: als unbequeme, genregrenzende Spiritualität, die zur Filmmusik genauso passt wie in die Ambient-Szene.

In seiner Kompaktheit und Detailfreude ist Popol Vuh – Die Klangwelten des Florian Fricke ein lesenswerter Einstieg – für Musikfans, die sich für die Hintergründe einer außergewöhnlichen Band interessieren, ebenso wie für alle, die sich für Klang, Spiritualität und Popkulturgeschichte begeistern.

Text: Dennis Kresse

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