Vom Demogorgon zur Gitarre – Finn Wolfhard rockt das Luxor

Finn Wolfhard – Luxor Köln (09.10.2025)

Finn Wolfhard im Luxor Köln – das klang zunächst nach Fanservice für Serienfreunde, doch der Abend am 9. Oktober zeigte schnell, dass hier jemand steht, der mehr will als Bonuspunkte aus Stranger Things. Mit seiner Band präsentierte Wolfhard die Songs seines Albums Happy Birthday in einem Sound, der zwischen Indie-Rock, Grunge und einer Prise New Wave pendelte. Das Luxor, mit seiner clubtypischen Enge und ehrlichen Akustik, erwies sich dabei als perfekter Ort für ein Konzert, das auf Authentizität statt Perfektion setzte.

Schon der Einstieg war roh und ungeschliffen, aber genau das machte den Reiz aus. Die Gitarren klangen angenehm schmutzig, der Bass drückte, das Schlagzeug hielt alles zusammen, und Wolfhard sang mit jener unsicheren Entschlossenheit, die seine Songs glaubwürdig macht. Stücke wie Choose the Latter oder Objection! zeigten, dass er keine Angst vor Ecken und Kanten hat. Zwischen den Songs wirkte er zurückhaltend, fast scheu, doch sobald die Musik einsetzte, fiel alles von ihm ab – dann zählte nur noch der Moment.

Das Publikum war eine wilde Mischung aus Serienfans, neugierigen Musikliebhabern und eingefleischten Indie-Hörern. Anfangs noch abwartend, ließ es sich zusehends mitreißen, besonders bei den härteren Passagen, wo Wolfhard und seine Band richtig Druck machten. Bei ruhigeren Songs entstand dagegen jene intime Atmosphäre, die man nur in kleinen Clubs erlebt, wenn der Künstler auf der Bühne wirklich anwesend ist – nicht als Star, sondern als Musiker.

Natürlich war nicht alles perfekt. Manches klang noch etwas unausgewogen, und Wolfhards Stimme verlor gelegentlich an Kraft. Doch das störte kaum – es passte zum Charakter des Abends. Hier probierte jemand aus, suchte nach Ausdruck, nach Haltung, nach einem eigenen Platz in der Musik. Und genau das machte das Konzert spannend.

Am Ende blieb der Eindruck eines Künstlers, der sich nicht auf seiner Bekanntheit ausruht, sondern tatsächlich etwas zu sagen hat. The Objection! Tour ist kein makelloses Produkt, sondern ein ehrlicher Aufbruch – roh, sympathisch und mit deutlich mehr Substanz, als viele erwartet hätten.

Text: Pressemitteilung

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