
Indochine – Babel Babel
Wer Indochine nicht kennt, wird vom Cover irritiert sein. Man erwartet etwas aus der Metal-Szene bei diesem Endzeit-Cover, das an Werke von Hieronymus Bosch (niederländischer Maler der Spätgotik) oder ähnlichen Künstlern erinnert. Doch schon im Opener „Showtime“ wird deutlich, wie sehr die französischen Musikikonen von Indochine der Welt gefehlt haben. Sieben Jahre liegen zwischen dem letzten Album „13“ und dem neuen Album „Babel Babel“. Die Zeiten sind nicht besser geworden, und dennoch funktioniert der hymnische New-Wave-Sound von Indochine auch nach über 40 Jahren hervorragend.
Der Synthsound, der an die frühen Depeche Mode erinnert, trifft auf große Refrains, die direkt im Ohr bleiben. Zeitlos und nicht veraltet – das ist ein Qualitätsmerkmal. Mit einer Laufzeit von fast 90 Minuten ist „Babel Babel“ vielleicht ein wenig zu lang geraten, aber niemand hat gesagt, dass man ein Album immer komplett hören muss.
Die Titel wie der Titelsong „Babel Babel“ oder der ZDF-Olympia-Song „Le Chant Des Cygnes“ sind über jeden Zweifel erhaben.
Text: Dennis Kresse
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