Verifiziert – Wiens coolste Cloud-Pop-Künstlerin ist „Schlaflos“!

Mit Coolness verhält es sich wie mit Stil oder Eleganz: Man kann diese Dinge nicht erlernen. Klar, man kann sie studieren, nachahmen und hoffen, dass keinem auffällt, dass man sie nur simuliert. Aber am Ende ist es so: Entweder man hat’s oder man hat’s eben nicht. Und die Wiener Sängerin Verifiziert hat’s.

Es wirkt fast so, als ob in Wien eine Art unterirdische Coolness-Quelle sprudelt, die deren Bewohner*Innen und vor allem seine Künstler*innen mit dieser unangepassten, natürlichen Coolness tauft, die man eben nicht nachahmen oder kaufen kann. Bilderbuch haben sie. Yung Hurn hat sie. Falco hat sie quasi erfunden! Und Verifiziert führt sie fort, ohne das jemals beabsichtigt zu haben. „Diese Attitüde von wegen: ‚Ich bin die Coolste und ihr seid alle whack‘, die es ja vor allem im Deutschrap gibt, das fühl ich gar nicht“, sagt sie selbst. Verifiziert macht einfach auf lässig ihr Ding, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was andere über sie oder ihre Musik denken könnten.

Verifiziert – oder einfach nur „Veri“, wie sie ihre Freund*innen nennen – startete früh ihren Weg mit der Musik oder vielleicht besser ausgedrückt: Die Musik startete früh ihren Weg mit der 24-Jährigen. Denn irgendwie verlief auch diese Reise auf lässig nebenbei, ohne eine bestimmte Absicht, Ziele oder Ehrgeiz im Hinterkopf gehabt zu haben. „Ich war in der Volksschule schon in einer Musikklasse. Aber nicht, weil ich schon immer Musikerin werden wollte. Eigentlich ist es ein lustiger Zufall, eine gute Anekdote im Lebenslauf einer Musikerin. Aber es war lange nicht meine Absicht, Musik zu meinem Beruf zu machen.“

Alles begann tatsächlich noch früher mit einem Minikeyboard, das ihre Mama Veri und ihrem Bruder zu Weihnachten schenkte. Da war Veri gerade mal fünf Jahre alt. Und begann direkt, erste Songs aus dem Stegreif zu spielen. „Irgendwie hab ich extrem schnell gecheckt, welcher Ton wo rauskommt und hab dann einfach das Lied nachgespielt, das gerade im Radio lief.“ Die Eltern erkannten das Talent ihrer Tochter und sponsorten Veri von nun an Klavierunterricht. Sie wurde älter, begann als Teenager auf ihrem Handy erste eigene Beats zu bauen und darüber „voll den Scheiß“ zu singen wie sie es selbst nennt. Das Teenager-Leben kickte mit all seinen Höhen und Tiefen. Schule wurde abgebrochen und stattdessen auf der Bellevue Wiese mit Freund*innen gechillt und gekifft. Und die Musik war immer da, auf lässig im Hintergrund und doch unüberhörbar. Bis sie Sebi, einen ihrer Produzenten, kennenlernte. „Der hatte ein Studio Zuhause und meinte zu mir: Hey, lass doch mal einen echten Song machen! Das waren dann zwar schon richtige Beats, aber die Lyrics waren immer noch recht trashy“, erzählt Veri lachend. Aber über die Jahre feilte sie an ihren Schreibskills und so wurde aus dem Hobby Musik eine Leidenschaft und 2020 dann ein Beruf. Erste Underground-Hits wie „Rote Gauloises“ erschienen und dann auch die erste EP „Sonntag: 17 Uhr“.

Verifiziert kategorisiert sich ungern in ein Genre ein. Allein schon deswegen, weil jeder Beat ihrer Meinung nach einem anderen Genre entspringt. Aber wenn man sich festlegen müsste, würde sie ihren Sound als „Cloud-Pop“ beschreiben. Da sind Anleihen von sphärischem Rap, gemischt mit der Zartheit von Lo-Fi und den eingängigen Toplines des Pop. Eingewickelt und perfektioniert wird das Ganze in und durch die anfangs erwähnte unangestrengte Coolness einer Künstlerin, die ohne Hintergedanken an die Kreation ihrer Kunst rangeht und deren Stimme wie ein zartes Seidenband eine Schleife um jedes ihrer Werke bindet. „Popmusik ist ja darauf ausgelegt, dass sie jeder geil findet. Das will ich gar nicht“, antwortet Veri auf die Frage nach ihrem Approach bei der Musik. Authentizität ist für sie das wichtigste Tool beim Musikmachen. Deswegen orientiert sie sich auch nicht an Vorbildern. „Sicher gibt es Artists, die ich cool finde. Aber die will ich nicht imitieren. Wenn meine 5000 gespeicherten Spotify-Songs auf Shuffle laufen, ist da wohl aus jedem ein Stückchen Inspiration in meiner Musik zu finden. Aber kein Song, der so klingt wie meine.“

Ähnlich verhält es sich bei ihrer Themenauswahl. Es geht viel um Liebe, aber nicht um klassische Boy-Girl-Stories wie in ihrem persönlichen, noch unveröffentlichten Lieblingssong „40100“. Es geht um Gefühle, aber nicht nur um die Oberflächlichen, sondern die Echten wie in „Sad Vibes“ oder ihrer nächsten Single „Schlaflos“. Es geht um das Leben, aber nicht unbedingt nur um die grellen Abenteuer, sondern auch um die pastelligen Banalitäten, die genauso spannend und wichtig sein können wie in „Flat White“. Kurzum: Es geht um natürliche Echtheit und nicht um Posen.

Verifiziert beweist mit ihrer Musik und nicht zuletzt mit ihrer Attitüde, dass wirklich gute, deutschsprachige Popmusik auch 2021 immer noch aus Österreich kommt. Und weiblich ist.

Text: Pressemitteilung
Credits: Sony Music

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