Überraschend!

Noah Kahan/The Wild Rivers – 18.02.2024 – Palladium Köln

Die Schlange vor dem Palladium ist lang und das Publikum relativ jung. Aber es geht nicht zu Apache 207 oder einer Vertreter des K-Pop, sondern zu Noah Kahan und der macht klassischen Folk mit Americana Einschlag. Aber ehe man und das ist wirklich so, Genuss des US-Amerikaners kam, durfte man sich erst an den Qualitäten der Vorband erfreuen. The Wild Rivers kommen aus Kanada und so konnte man sich schonmal an den Sound gewöhnen. Entspannte Klänge die an Wüste, Kakteen und sonstige Klischees, die man als Deutscher über den amerikanischen Süden eben hat, aber die werden gekonnt gespielt und sogar ein Cover haben die Kanadier im Gepäck und dieses Don´t look back in anger von Oasis wird laut mitgesungen.

Aber nicht so laut wie beim Hauptact. Noah Kahan wird meist von den sangesfreudigen Fans übertönt und nimmt das gelassen zur Kenntnis. Banjos, Slide-Gitarre und Mandoline sorgen für einen Sound, der mitnimmt und das komplett ohne Klischees. Im Gegenteil in Texten wie Growing Sideways thematisiert er seine eigenen Depressionen und wie er damit umging in einem Land, wo geistiges Wohlempfinden nicht von den Krankenkassen gezahlt wird.

Von Tik-Tok über Clubkonzerte bis zu den ganz großen Hallen und der Erfolgsweg des gerade mal 27 jährigen ist noch lange nicht zu Ende. Wer weiß, ob man nicht einen gesehen hat, der in Zukunft die etablierten Musikpreise einheimst, zu gönnen wäre es dem sympatischen Mann zweifelsohne und es wird nicht mehr lange dauern, da sind die Zeiten in denen er sich selbstironisch als „favorite Grammy-losing Artist“ präsentiert, vorbei.

Setlist Noah Kahan, Palladium Köln, 18.02.2024

01. All My Love
02. New Perspective
03. New Perspective
04. She Calls Me Back
05. Spoiled
06. Forever
07. Growing Sideways
08. Paul Revere
09. Northern Attitude
10. Pain Is Like Cold Water
11. Maine
12. Dial Drunk
13. False Confidence
14. Carlo’s Song
15. Orange Juice
16. The View Between Villages (Extended)
17. You’re Gonna Go Far
18. Stick Season
19. Homesick

Text und Credits: Dennis Kresse

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