
Hinter dem etwas irreführenden Alias U.S. Girls verbirgt sich die (kanadische) Künstlerin Meg Remy, die mit ihrer für ihr neues Album zusammengestellten Band Country, Garage Rock, Disco und Folk verbindet und dabei nicht nur Patti Smith besingt, sondern auch den Rausch, verstorbene Weggefährten und die Magie des Alleinseins auf dem Dancefloor. Und dann stecken Bruce Springsteen und Bob Dylan auch noch irgendwie mit drin.
Folgt man als Künstlerin nicht Trends oder finanziellen Verlockungen, sondern den eigenen Instinkten, dann lässt sich aus allem Inspiration ziehen. Es waren wohl genau diese Instinkte, die Meg Remy in Teenagerjahren aus ihrer Heimat Illinois heraus und bald auf die Bühnen der Welt führte. Nach Jahren im Rampenlicht, in denen Remy sich bei Fans und Presse einen gleichermaßen großartigen Ruf erspielt hat, war es auch Instinkt, der sie dazu veranlasste, dem Gitarristen Dillon Watson nach einem Festivalauftritt in Hot Springs in einer Hotelbar hinterherzurufen: „Wir sollten eine Platte zusammen machen!“
Was sich so in Bewegung setzte, erscheint am 20. Juni 2025 als „Scratch It“ bei 4AD.
Zu den Geschichten, die sich mit der Zeit um Remy entsponnen haben, gehört auch die, dass sie die Karte, die sie nach einer Show von einem interessierten 4AD-Teammitglied erhalten hatte, erst mal ein paar Jahre beiseite legte. Sie wolle sich zunächst mal als Künstlerin entwickeln, beschloss sie, bevor sie darüber nachdenken würde, mit einem Label von globalem Renommee zusammenzuarbeiten. 2015 war es dann so weit. Mit „Half Free“ erschien ihr erstes Album bei 4AD, dessen Cover eine Hommage an Bruce Springsteens „Darkness on the Edge of Town“ war. Knapp drei Jahre später, einige Zeit nach ihrem Durchbruch mit „In a Poem Unlimited“ (2018), fragte sie bei einem Festival Jake Clemons, Saxofonist ihrer Helden der E Street Band, ob er zum Schluss ihres Live-Sets mit auf die Bühne kommen wolle. Dieser musikgewordene Fiebertraum führte schließlich dazu, dass Clemons auf ihrem 2020er Album „Heavy Light“ zu hören war.
Wäre Instinkt ein Instrument, dann wäre Remy eine Virtuosin.
2024 dann, im Zuge der Veröffentlichung des Albums „Bless This Mess“, wurde Remy ein Auftritt beim eingangs erwähnten Festival in Hot Springs, Arkansas angeboten – gute 1000 Meilen von ihrem Zuhause in Toronto entfernt. In Zeiten von Inflation und Teuerung aller Orten stellte sich schnell die Frage, wie eine solche One-Off-Show finanziell zu stemmen sei. Remy erinnerte sich an ihren alten Freund Dillon Watson (D. Watusi, Savoy Motel, Jack Name), den sie einige Jahre zuvor kennengelernt hatte. Watson lebte auf halber Strecke zum Festival in Nashville und war bereit einzuspringen. Die Energie, die sich bei ihrem gemeinsamen Auftritt während einer totalen Sonnenfinsternis freisetzte, trugen die beiden im Anschluss zurück an den Ort ihrer Liveproben: die Music City schlechthin.
Text: Pressemitteilung
Credits: Colin Medley


