
Man kennt’s – Krisen. Selbstzweifel. Krieg. Flucht. Die eigene Sterblichkeit und die Gedanken darüber, was nach dem Tod eigentlich von uns bleibt. Es gibt genug Gründe, nachts wach zu liegen. Während all diese Themen auf dem am 20.09.2024 auf Vinyl und digital erscheinenden Debütalbum „Sleepless“ des Kölner Künstlers tinie creatures, aka Thomas (Tom) Brandt, behandelt werden, stellt er im Titeltrack die Schlaflosigkeit selbst in den Mittelpunkt.
Das unaufhörliche Kreisen der Gedanken, das einen vom Schlaf abhält. Die Schlaflosigkeit, die Gedankenspiralen erzeugt. Das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn der eigene Körper nicht mehr die eine Sache hinbekommt, die ihm seine Kraft zurückgeben kann, und infolgedessen auch der Geist entgleitet. Brandt fängt in „Sleepless“ die verschiedenen Stufen einer schlaflosen Nacht musikalisch ein: Von der zarten Ruhe und verträumten Bildern, der Sehnsucht, es gleich auf die andere Seite zu schaffen, bis zum verzweifelten Aufschrei, der durch das abrupt einsetzende Spiel der Band zum Ausdruck kommt. Der hymnische Refrain, untermalt von einer wunderschön verhallten Leadgitarre irgendwo zwischen The Edge und Postrock, zeugt von einer Suche nach Leichtigkeit in der Verzweiflung – ein roter Faden in der Musik von tinie creatures.
Obwohl tinie creatures als Soloprojekt startete und weiterhin klar alles aus dem Kopf von Brandt kommt, lebt das Projekt dennoch von einem familiären Kreis, der auch auf „Sleepless“ zu hören ist. Brandt spielte und sang das Album größtenteils selbst ein, aufgenommen wurde es jedoch von den langjährigen Wegbegleiter*innen Freda Ressel und Bertin Wagner, die im Song an Bass und Leadgitarre zu hören sind. Für Mix und Mastering zeichnet sich Daniel Roesberg (Schlagzeuger von Lygo) verantwortlich, mit dem Brandt bereits in mehreren Projekten zusammenarbeitete.
Im dazugehörigen Video vom Berliner Videokünstler Mirko Borscht wird der Song eindrucksvoll bebildert mit zerfließenden Schlaglichtern in Schwarz-Weiß. Brandt, der neben der Musik auch als Schauspieler tätig ist, gibt den wahnhaften Schlaflosen so überzeugend, dass klar ist: Der Mann weiß, wovon er singt. Kaleidoskopartige Sequenzen und Unschärfen ziehen uns in einem wilden Ritt durch die Nacht, mit tränenden Augen und wirrem Blick – bis am Schluss endlich die Ruhe einkehrt.
Text: Pressemitteilung
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