Superstar der Herzen!

John Mellencamp – Plain Spoken from the Chicago Theater

Wäre die Welt ein etwas fairerer Ort, dann würde John Mellencamp in einem Atemzug mit Bruce Springsteen, Neil Young, Bob Dylan oder Tom Petty genannt. Aber auch so, braucht man sich um den Mann, der unlängst sein 22. Album veröffentlicht hat, keine größeren Sorgen zu machen. Warum das so ist, das beweist, Mellencamp, der einst von seinem etwas übereifrigen Manager Tony DeFries in John Cougar umbenannt wurde und bis Mitte der 1990er Jahre als John Cougar oder Cougar-Mellencamp Alben aufnahm, auf das wirklich Allerbeste.

Gut sieht er aus, der 66 jährige Mellencamp, der nach einem Herzinfarkt sein Leben umstrukturierte und sich seitdem vegetarisch ernährt. Dass die Länge der Konzerte von Springsteen-Länge und über drei Stunden auf anderthalb Stunden geschrumpft ist, ändert da wenig. Denn wer Songs wie Paper in Fire, Pink Houses, Check it out, Cherry Bomb und einige andere im Repertoire hat, dem reicht auch eine kürzere Spielzeit.

Mellencamp ist in Bestform und seine überragende sechsköpfigen Band, bestehend aus Mike Wanchic (Gitarre), Andy York (Gitarre), John Gunnell (Bass), Dane Clark (Schlagzeug), Troye Kinnett (Keyboard, Akkordeon, Harp) und Miriam Sturm (Fiddle) lässt den Meister, dessen Stimme noch rauer geworden zu sein scheint, natürlich glänzen.

Ein toller Rückblick auf 40 Jahre musikalisches Schaffen wurde auf einem Album im Doppelpack als DVD / Blu-ray samt CD zusammengefasst.

Als besonderes Bonbon gibt es eine Konzertfilm-Doku-Version in der Mellencamp autobiographische Geschichten erzählt.

Eine wirklich ehrenvolle Würdigung des John Mellencamp Oeuvres und wer sich noch fragt, warum er in die altehrwürdige Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen wurde und dieses Jahr in die Songwriters Hall of Fame eingeführt wird, der sollte einen oder mehrere Blicke in diesen Konzertfilm werfen, denn was der Mann aus Seymour in Indiana hier zeigt, das ist große Kunst und das bedarf keiner weiteren Diskussion mehr.

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Text: Dennis Kresse

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