Strahlemann mit Debüt-EP!

EP COVER

Vor einer Woche haben STRAHLEMANN ihre Debüt-EP „Die Sonne scheint nur für mich“ mitsamt neuer Single „Gib mir einen Grund“ via Deipen4Records veröffentlicht.

Die Platte ist eine kleine Geschichte von der individuellen Machtlosigkeit angesichts überhöhter Selbst- und Fremdansprüche, eine Sinnsuche im Verharren zwischen Idealen und Identität, ein Versuch, sich mit der Welt auseinanderzusetzen, wie sie anscheinend doch nicht ist. STRAHLEMANN selbst bezeichnen ihr Debüt als eine „relativ idealistische Anleitung zur Realitätsbewältigung“. Mit fünf Songs + Outro liefert das Vierergespann aus Münster, Tübingen und Wuppertal ein durchdachtes Gesamtkunstwerk, dass sich durch den geschmackvollen Kontrast aus tiefgehenden Lyrics und hypnotisch-treibendem Indierock auszeichnet – mal melancholisch, mal wütend, mal schwer verliebt. Hineingeflossen sind nicht weniger als 95 Jahre geballte Lebenserfahrung, Blut, Schweiß und Gesprächstherapie. Herauskam ein lyrisch und musikalisch facettenreiches Debüt.

STRAHLEMANN zum Entstehungsprozess von „Die Sonne scheint nur für mich“ im Interview mit Untoldency:

Marvin: Wir haben über einzelne Parts öfter mal länger gestritten, aber so einen spezifischen Song gab’s glaube ich nicht. Zumindest nicht von denen, die jetzt auf der EP gelandet sind.
Tino: Naja, also die Ideen sind ja schon ein, zwei Jahre alt und konnten dementsprechend auch gut reifen. Es war eher Feintuning, was wir da gemacht haben. Stundenlanges Feintuning … (lacht).
Julius: Wir sind auf jeden Fall eine basisdemokratische Band. Also Marvin spielt Schlagzeug, aber es bleibt kein Schlagzeug-Schlag aus, der nicht bis ins letzte Detail ausdiskutiert wird und bei den anderen Instrumenten genauso.

ie Kunst von STRAHLEMANN wurzelt im Wechselspiel von In-sich-gekehrt-sein und Gemocht-werden-wollen. Diese Ambivalenz verleiht auch der EP ihre charakteristische Klangfarbe. „Die Sonne scheint nur für mich“ ist eine Reise durch das Innenleben eines von sich und der Welt überforderten, jungen Menschen, der einfach nur das Richtige tun will – vorbei an Sozialphobie, Antriebslosigkeit und emotionaler Überforderung, hin zur Hoffnung, vielleicht doch noch zu sich selbst zu finden. „Was auch in dem Alter viele bewegt ist, dass man so in die Welt geschmissen wird und sich erstmal zurechtfinden muss unter all den Einflüssen und Erwartungen und Rollenzuweisungen“, so STRAHLEMANN im Interview mit dem Tübinger Campusmagazin Kupferblau. Davon handeln auch schon die vier Singleauskopplungen „Magst du mich nicht mehr?“, „Wiedersehen/Was du nicht sagst“, „Lichtgewand“ und „Die Sonne scheint nur für mich“.

Letztere bildet den Fokustrack zum EP-Release. Der Song zum Titel und der Name ist Programm. Die Sonne hat hier eine andere Bedeutung als es im ersten Moment vielleicht scheint. Dazu STRAHLEMANN im Kupferblau-Interview: „Die Sonne als Symbol des Guten und Schönen, kennen wir ja aus Platons Höhlengleichnis. (…) Das Problem dabei ist aber, dass wenn die Philosophin – oder das Strahlemännchen, das bei uns diesen Philosophen verkörpert – zurückkommt und den Leuten in der Höhle erzählen möchte „Ey, ‚ich hab die Wahrheit geschaut‘“ – so heißt es ja bei Platon – ich hab gesehen, wie das wirklich ist, dann wird’s ausgelacht. Oder vielleicht sogar davongejagt bis hin zum Mord. Und das steckt in diesem Sonnensymbol drin. Deswegen ist es im Video auch eine weinende Sonne, weil die Wahrheit zu kennen auch bedeutet allein zu sein, oder sagen wir mal, mehr als eine Wahrheit kennen zu wollen, bedeutet allein zu sein. Man kann die Sonne dann eben als Symbol dafür sehen, was die Leute um einen herum vielleicht vergessen haben, indem sie erwachsen geworden sind. Was es bedeutet glücklich zu sein, oder was es bedeutet sich selbst zu sein, in sich reinzuhören, ehrlich zu sich selbst zu sein, solche Sachen.“

Wie geht das? Glücklichsein? Sich selbst sein? Das Richtige tun? – „Die Sonne scheint nur für mich“ gibt keine endgültige Antwort, brilliert aber durch ihren spielerischen Umgang mit den großen Fragen des Lebens im kleinen Universum des Ich.

Text: Pressemitteilung

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