Staatsakt News. 20 Jahre staatsakt – Das Buch. Am 05.09. im Verbrecher Verlag.

Anstelle eines Waschzettels findet ihr hier den (um sämtliche beteiligten Künstler*innen erweiterten) Klappentext:

Das Berliner Label staatsakt zählt seit zwanzig Jahren zu einem der aufregendsten Indies in Deutschland. Der Labelgründer Maurice Summen und der Autor und PR-Manager Markus Göres fangen die außer gewöhnliche Geschichte in einer Art Oral History ein.

Rund vierzig Künstler*innen kommen zu Wort – von Christiane Rösinger über The Düsseldorf Düsterboys bis Masha Qrella –, die auf un gewohnt offfene Weise auch Auskunft über die eigenen Biographien geben. Sie unterhalten sich über ihre musikalischen Anfänge, reflektieren den Weg aus der Provinz in die große Stadt und ihre Formierung als Künstler*innen. Sie sprechen über Mainstream und Subkultur, über ihre Ängste und Hofffnungen. Und natürlich über die ewige Liebe zur Musik. Aus der Vielzahl der Stimmen entsteht so ein Gesellschaftsbild, das weit mehr umfasst als zwei Jahrzehnte Independent-Kultur.

Von und mit:

Tobias Bamborschke (Isolation Berlin), Ramin Bijan (Die Türen), Paul Buschnegg (Pauls Jets), Marcel Caspers (Cockbirds), Patric Catani (Driver & Driver), Pedro Goncalves Crescenti (International Music/The Düsseldorf Düsterboys), Reverend Dabeler, Dagobert, Jakob Dobers, Axana Exner (Girlwoman), Jens Friebe, Brezel Göring (Stereo Total), Jörg Heiser (La Stampa), Chris Imler, Zwanie Jonson, Tobias Jundt (Bonaparte), Felix Keiler (Die Kerzen), David Julian Kirchner, Katharina Kollmann (Nichtseattle), Frau Kraushaar, Lambert, PeterLicht, Barbara Morgenstern, Masha Qrella, Gunther Osburg (Die Türen), Christiane Rösinger, Tilman Rossmy (Die Regierung), Tilo Schierz-Crusius (Cockbirds), Albrecht Schrader, Stefanie Schrank (Locas In Love), Stella Sommer (Die Heierkeit), Björn Sonnenberg-Schrank (Locas In Love), Andreas Spechtl (Ja, Panik/Sleep), Frank Spilker (Die Sterne), Otto Von Bismarck, Jelena Von Eisenhart Rothe (Die Kerzen), Johannes von Weizsäcker (The Chap/Erfolg), Hanitra Wagner (Vaovao) und Nina Walser (Friends Of Gas).

Anstelle eines Waschzettels findet ihr hier das Nachwort:

„Schreibt kein Vorwort, schreibt lieber ein Nachwort!“ haben die Verleger:innen zu uns gesagt. Ein Vorwort sei immer so erklärend, fast entschuldigend. Na, gut, dann eben ein Nachwort. „Lasst unbedingt euren 20. Label-Geburtstag aus dem Titel raus, sonst ist das Buch schon mit dem Erscheinungstermin veraltet“, haben sie dann zu uns gesagt. Na, gut, dann eben keine Geburtstagsanspielung.
Womit wir auch schon beim Buch-Titel wären. Der stammt aus Guy Debords Power-Seller „Die Gesellschaft des Spektakels“ und war von Anbeginn der Staatsakt-Geschichte der Claim unseres Firmenstempels. Tausende Briefumschläge haben wir in den Jahren damit versehen. So ist unser Buch-Titel auch ein spätes Dankeschön an den Titelgeber dieser Oral History, die strenggenommen gar keine ist.

Die meisten Beiträge in diesem Buch wurden nämlich von den Künstler*innen unseres Labels – annähernd 40 haben geantwortet – selbst und zumeist schriftlich verfasst. Auf Basis eines umfangreichen Fragebogens über den Jörg Heiser nach erster Durchsicht so schön sagte: „Da ist der Proust-Fragebogen ein laues Lüftchen dagegen!“. Aus den Antworten, alles in allem waren es knapp 2 Millionen Zeichen, haben wir am Ende dieses Buch herausgekämmt.

Doch was ist es, wenn es keine Oral History ist? Eine Cloud History? Wohl kaum – doch der Begriff deutet die Bewegung an, die unser aller Lebens- und Arbeitsweisen genommen haben. Vor 20 Jahren hätten wir diese Geschichte so nicht realisieren können. Alle Textstränge liefen ganz selbstverständlich im Cloud-Speicher zusammen. Von Wien bis Berlin, von München bis Hamburg, von Köln bis Bielefeld, und wurden schließlich zwischen Prenzlauer Berg, Neukölln und der Uckermark bearbeitet.

Es sind solche Transformationen über die unsere Künstler*innen nicht zuletzt in den Kapiteln „Von der Kneipe in die Cloud“, „Link in my bio“ und „Rock’n’Roll & Sozialstaat“ sprechen. Die ersten drei Kapitel dagegen zeichnen den Weg nach, den sie von der Kindheit ins Erwachsenenalter durchlaufen haben, das titelgebende Kapitel befasst sich mit der Frage der Notwendigkeit eines Labels in digitalen Zeiten, „Miete Strom Gas“ diskutiert das Spannungsfeld zwischen künstlerischer Selbstverwirklichung und Broterwerb, „Anti Anti/Libertatia“ die Möglichkeiten von Gegenkultur, „Alles grau“ reflektiert Krisen und Ängste, während „Was jetzt kommt“ doch größtenteils zuversichtlich stimmt, um nur ein paar inhaltliche Hinweise zu geben.
Dass wir thematisch bei allem immer auch ein wenig hin – und herspringen, klar, so geht es zu in Gesprächen, so geht es zu im Leben und so verläuft die Kommunikation auch in allen erdenklichen Chat-Gruppen. Der erkenntnistheoretische Super-GAU: Alles hängt mit allem zusammen! Toll, dass am Ende ein Buch daraus geworden ist. Und was für eines!

Doch bevor aus diesem Nachwort noch unversehens ein Vorwort wird, enden wir an dieser Stelle schnell mit einem herzlichen Dank an unseren Verlag, danken Gabriele Summen für die Foto-Redaktion, Yolanda Summen für den technischen Support, Meike Hauck für Input und nicht zuletzt all unseren wunderbaren Künstler*innen, die uns oft sehr intime Einblicke in ihre Leben und Gedanken gegeben haben – und ohne die ganz einfach keine Musik in diesem Buch drin wäre. Euer Vertrauen und eure Offenheit ist das größte Geschenk, das ihr uns machen konntet.

So long!

Markus Göres und Maurice Summen im Berliner Sommer 2023.

Save the dates

In unterschiedlichen Line-Ups wollen wir mit Euch feiern! Dazu gibt es:

Die Gala im Hebbel am Ufer – 28.+29.09.2023

Mit keinem Theater sind wir so herzlich verbandelt wie mit dem HAU in Berlin. Vom Fußball-Musical „Der Spielmacher“ bis Masha Qrellas „Woanders“, von Jens Friebes legendärem „Männlich weiß hetero“-Abend bis zu Theaterproduktionen mit Patrick Wengenroth oder Christiane Rösingers Musicals. Darum haben wir uns zusammen mit dem HAU unter der musikalischen Leitung von Tobias Schurigg zum Label-Geburtstag etwas besonderes einfallen lassen: Eine Gala.
Die Künstler:innen des Staatsakt-Labels werden begleitet vom Magnetic Ghost Orchestra unter der Leitung von Moritz Sembritzki. Eine 17-köpfige Big-Band spielt Songs aus dem mittlerweile über 2000 Lieder umfassenden Label-Katalog. Selbstverständlich gesungen von den original Interpret:innen.
Im Einzelnen sind das: Otto Von Bismarck, Jens Friebe, Tilman Rossmy/Die Regierung, Nichtseattle, Chris Imler, Masha Qrella, Hans Unstern, Isolation Berlin, Barbara Morgenstern, Die Kerzen, Die Türen, Christiane Rösinger, Erfolg und nicht zuletzt Ja, Panik

Das Magnetic Ghost Orchestra hat erst letztes Jahr beim Staatsakt-Sublabel Fun in the church ein für den deutschen Jazzpreis nominiertes Album herausgebracht.

Moderiert wird die Gala von Anna Katz (bekannt als Sprecherin unseres Disposition-Podcasts) und Gereon Klug (Von den Machern des Kapitalismus empfohlen!).
Im Foyer stellen wir Bilder von unserem Lieblingsmaler Helmut Kraus aus.

Mehr dazu in Kürze unter https://www.hebbel-am-ufer.de/

Und die große Tournee:

In Clubs und Spielstätten, die uns etwas bedeuten, wollen wir weiterfeien. Immer mit dabei sind Die Türen (in der Konstellation Ramin Bijan, Chris Imler, Gunther Osburg, Andreas Spechtl und Maurice Summen). Sie haben das Label schließlich 2003 gegründet und bringen ihr sechstes Album mit zur Party. Ansonsten gestalten sich die Abende wie folgt.

10.10. Dresden, Beatpol – w/ Die Türen, Nichtseattle (solo)
11.10. HU-Budapest, Gödör – w/ Die Türen
12.10. AT-Wien, Sargfabrik – w/ Die Türen, Pauls Jets, Zinn
14.10. München, Kammerspiele – w/ Die Türen, Friends Of Gas, Nichtseattle (solo)
19.10. Leipzig, Conne Island – w/ Die Türen, Christiane Rösinger & Jens Friebe, Rolf Blumig, Nichtseattle (solo)
20.10. Wiesbaden, Schlachthof – w/ Die Türen, Rolf Blumig, Locas In Love
21.10. CH-St. Gallen, Palace – w/ Die Türen, Rolf Blumig
24.10. Stuttgart, Merlin – w/ Die Türen, Rolf Blumig
25.10. Köln, Gebäude 9 – w/ Die Türen, International Music, Locas In Love
26.10. Bielefeld, Forum – w/ Die Türen, Rolf Blumig, Locas In Love
27.10. Hamburg, Uebel & Gefährlich – w/ Die Türen, Isolation Berlin, Christiane Rösinger & Jens Friebe, Frau Kraushaar
28.10. Berlin, Festsaal Kreuzberg – w/ Die Türen, Isolation Berlin, Christiane Rösinger & Jens Friebe, Nichtseattle, DJs: Frau Kraushaar & Henrelaxer3700

Text: Pressemitteilung

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