„Schottischer Hungerbiss: Heavy Pettin zünden die Rock-Generation wieder an“

Heavy Pettin waren Anfang der Achtziger eine dieser fast-Legenden: genug Talent für die großen Arenen, genug Biss für den Underground – und doch immer knapp neben dem Durchbruch. Mit Rock Generation melden sich die schottischen Hardrock-Überzeugungstäter nun zurück und machen ziemlich unmissverständlich klar, dass Melodie, Pathos und Gitarrenwände nicht zu den bedrohten Arten gehören.

Das Album ist kein Retro-Nostalgietrip, sondern ein Testament dafür, dass klassischer Hardrock nicht alt wird, solange er mit Herz gespielt wird. Ruppige Riffs treffen auf Stadion-Hooklines, und über allem thront dieses charakteristisch leidenschaftliche, leicht raue Timbre, das sofort klarmacht: Hier singt jemand, der weder jugendliche Hybris noch gelebtes Leben verleugnet. Statt Hochglanz-Nostalgie bekommt man ehrlichen Schweiß, brennende Saiten und eine Band, die klingt, als hätte sie nie aufgehört, an das große Versprechen des Rock’n’Roll zu glauben.

Die Songs sind komprimierte Energieeinheiten: Stampfer für die Faust, Hymnen für die Kehle, Soli für die Gänsehaut. Und ja, es ist oldschool – aber es ist die Sorte oldschool, bei der die Luft elektrisch wird, bevor der erste Chorus fällt. Heavy Pettin waren immer melodischer als die große Konkurrenz, und Rock Generation zeigt wieder, warum: Man kann hart sein und trotzdem große Melodien schreiben.

Wer die Band früher mochte, wird dieses Album lieben. Wer sie verpasst hat, bekommt einen perfekten Einstieg. Und wer glaubt, dass echter Hardrock heute keinen Platz mehr hat, sollte Rock Generation einmal laut hören – sehr laut.

Heavy Pettin klingen hungrig, entschlossen und absolut lebendig. Eine Platte, die nicht fragt, ob die Welt noch Rock braucht – sie beantwortet die Frage einfach.

Text: Dennis Kresse

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