Orientalische Klänge aus Belgien!

Tamino/Sophie – Club Volta (05.12.2018)

Gut, der Name Tamino-Amir Moharam Fouad stellt die meisten deutschen Zungen vor einer schier unlösbare Herausforderung. Aber als Tamino konnte sich der Mann, der jüngst das Reeperbahnfestival begeisterte, die Zuhörer schon in Deutschland als interessanter Newcomer beeindrucken. Jetzt konnte man den Belgier mit ägyptisch-libanesischen Wurzeln auch in Köln bewundern. Im Club Volta, in der bekannten Schanzenstraße der Domstadt, präsentierte Tamino seine Musik, die in kein Genre einzuordnen ist und dieses Alleinstellungsmerkmal wirkt faszinierend auf die Besucher, die sich auf den Weg in das ehemalige Carlswerk gemacht haben.

Ehe man den Melodien des Mannes der genauso heißt wie der Prinz aus Mozarts Zauberflöte, folgen sollte, durfte man sich noch über den Auftritt von Sophie freuen, die den nicht immer einfachen Job als Support Act mit Bravour absolvierte. Mit ihrem Folkpicking und dem Benutzen der Akustik Gitarre als Percussioninstrument und Songs wie Jealousy und 186 Miles, der auch schon einige Radioeinsätze hat, wird man von der jungen Frau aus Mönchengladbach noch einiges hören.

Was dann folgte schloss sich an Sophies eher ruhigen Vortrag an und Tamino schaffte es eine gespannte Stille beim Publikum zu entfachen und das blieb im Großen und Ganzen auch das ganze Konzert über bestehen. Die Bitte die Handys in den Flugmodus zu stellen, haben wohl die Besucher auch noch nicht so oft bei einem Konzert der U-Musik gehört.

Taminos Musik ist sehr fragil und dieser Ambient Pop in all seinen Facetten wirkt beinahe hypnotisch. Dazu kommt ein orientalischer Einschlag, der dann aber wieder in Popgefilden für europäische Ohren endet, nicht immer ganz leicht, aber es gelingt Tamino immer wieder zu begeistern. Dazu hat der klassisch ausgebildete Tamino, noch eine bemerkenswerte Stimme, die sich über mehrere Oktaven zieht oder auch mal in einem glasklaren Falsett endet.

Spartanisch arrangiert mit einem Keyboarder und einem Schlagzeuger, entschleunigt Tamino die Lieder seines Debüt-Albums Amir und sorgt so mit Nummern wie Persephone oder Reverse für respektvolles Schweigen und das ist in den heutigen Zeiten gar nicht hoch genug einzuordnen.

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Text: Dennis Kresse

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