Nobody knows „ehren“ den Struwwelpeter!

Der „Struwwelpeter“ gehört – warum auch immer – zum sogenannten Klassikerkanon der Kinderliteratur. Dabei ist er alles, was zeitgemäße Menschen nicht vertreten: unbegründet autoritär, unlogisch und gewalttätig. Nobody Knows haben sich der Verse von Heinrich Hoffmann angenommen und sie musikalisch derart gewandet, dass sie in die heutige Zeit passen. Ironie ist ein treuer Wegbegleiter. Und so zappelt Philipp bis zum finalen Verschütten, ein Daumenlutscherbub wird seiner Passion und körperlichen Unversehrtheit beraubt und Katzen weinen um ein verbranntes Kind, dessen Schuhe jeder Flamme standhalten.

Ist der „Struwwelpeter“ zeitgemäß? Ja, jede Auseinandersetzung mit Autoritäten ist es. Und so präsentieren Nobody Knows ein demokratisches Plädoyer in fremden Worten.

Ich bin mit dem „Struwwelpeter“ groß geworden. Die Vertonung war auch ein Stück Kindheitszerstörung. Weil mir davor nicht klar war, wie antiquiert das Werk Hoffmanns war. Aber es blieb nicht bei der Destruktion. Wir haben dem alten „Struwwelpeter“ neues Leben eingehaucht. Haben karikiert, wo es notwendig und ernstgenommen, wo es möglich war. Und so ist uns dieser antipädagogische Hinweis in aller Vielfalt geglückt. Würde ich zumindest behaupten. (Max Heckel)

Text: Pressemitteilung

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