Mit „Linie 109“ möchte Lilou die Wut und Hilflosigkeit darüber ausdrücken, dass weiblich gelesene Personen im Alltag immer wieder in Situationen kommen, in denen sie sich nicht sicher fühlen. Dass sie sich anders anziehen, wenn sie nachts alleine unterwegs sind, ihre Schlüssel zur Verteidigung in der Hand halten oder Telefonate vortäuschen, um nicht schutzlos zu wirken. Dabei singt Lilou aus einer Perspektive, die man ihr niemals automatisch zuschreiben würde.
Der Refrain „und wenn du müde wirst, begleite ich dich nach Haus’“ klingt lieblich und hat ohne den Gesamtkontext etwas Fürsorgliches, Romantisches. Erst wenn man genauer auf den Text achtet, offenbart sich eine zweite Ebene zwischen Angst, Faszination und Besessenheit, die zweifeln lässt, wie gut die Protagonist*innen sich kennen.
Text: Pressemitteilung
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