Naima Husseini sprüht Funken!

Musik, die Funken sprüht. Oder besser: Musik, die selbst wie Funken ist. Ein Album, das wärmt und dessen Worte doch oft britzeln auf der Haut. Naima will nicht immer an sein. Sie will auch mal nicht mehr können dürfen, sich sammeln und durchatmen. Man spürt die Lust, mit der Naima lebt und schreibt und singt. In jeder Schwere liegt eine Leichtigkeit. Und umgekehrt. So zum Beispiel bei „Gang of One“, einer großen Einzelgängerhymne, der aber auch eine tiefe Sehnsucht innewohnt. Die Sehnsucht nämlich doch auch mal zu zweit eins zu sein.

Die Musik für ihr neues Album hat Naima Husseini mit ihrer Band größtenteils live aufgenommen und gesungen. Diese Energie und diese Dynamik übersetzen sich auch in unsere Ohren, oder besser unsere Beine. Sie sind zu jedem Moment nicht nur hörbar, sondern auch spürbar. Da sind sie dann nämlich wieder, die im Titel versprochenen Funken. Das alles verdichtet sich zu schwereloser Popmusik, die sich spielerisch vor Fleetwood Mac und Whitest Boy Alive verneigt.

Naimas Songs zeichnen sich außerdem durch eine besondere Art der Natürlichkeit aus. Sie liegt nicht nur in ihrer Stimme, vielmehr klingt die ganze Musik als würde sie atmen, in Wellen kommen, als würden sich im Rhythmus der Musik Knospen öffnen und schließen.

Fragt man Naima nach dem Entstehungsprozess des Albums, scheinen die Lieder wirklich ein wenig wie Pflanzen in einem geheimen Garten entstanden zu sein. Denn Naima ließ die Ideen diesmal etwas wilder wachsen, vertraute dem ersten Impuls, ließ die Lieder blühen wie sie wollten. Der eigenen Kunst den nötigen Raum zu geben und sie nicht von Anfang an mit den eigenen Bewertungsmustern zu beschweren, ist für die allermeisten Künstler eine große Herausforderung.

Für Naima war das explizit die Losung für ihr neues Album. Vielleicht ein weiterer Grund, warum es „Funken“ heißt. Wir dürfen hören, wie sie sprühen, hören wie Naima mit wachen Augen neue Wege sucht, Worte dreht und Melodien findet. Wege aus der Verzweiflung, aus der Zweisamkeit, aus der Einsamkeit. Worte, die sich in offene Wunden legen und wie eine Wundersalbe, erst brennen und dann heilen. Und Melodien, die sich anfühlen wie Fahrradfahren im Spätsommer, selbst wenn es längst wieder Winter ist und man mit Wollsocken im Bett liegt.

Funken ist ein Album, das einlöst, was es ankündigt und trotzdem immer wieder überrascht. „Ein Versprechen, das sich nicht verspricht“, singt Naima. Hier ist so eines.

Text: Pressemitteilung

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