Meerjungfrau!

Tori Amos – Ocean to Ocean

Es hat was von der Loreley, jener Sagengestalt, die zahlreichen Seeleuten den Tod brachte, wenn man das Cover so betrachtet.  Aber das Gegenteil ist bei Tori Amos natürlich der Fall, denn mit ihrer Musik und ihrer charismatischen Stimme schenkt sie den Menschen auch auf dem neuen Album Ocean to Ocean beeindruckend schön Momente. Die US-Amerikanerin verknüpft noch immer Lyrik und Poesie zu einem sehr emotionalem Ergebnis, das lange nachhallt.

Ihr Pianospiel ist auf dem Punkt und ihre Stimme, die von Kritikern zu Beginn noch als Kate Bush Kopie bezeichnet wurde, ist längst zu einem Alleinstellungsmerkmal gereift. 11 Songs, die auf eine Laufzeit um die 47 Minuten kommen, sorgen für ein ausgewogenes Herbstalbum, ohne falschen Pathos.

Das geht schon im Opener Addition of Light divided los, einem Titel, der wie das Album auch,  eine gewisse Schwermut hat, aber nie traurig wird. Im Gegenteil, der Singer-Songwriter Pop hat immer was Hoffnungsvolles, auch wenn einem wie in Flowers burn to gold einen Toris Stimme ein bisschen runterziehen mag.

Das ist aber in Nummern wie Devils Bain, mit einem groovigen Rhythmus oder dem oppulenten Swim to New York State mit Begleitung eines Streicher Ensembles wieder ganz anders.

Tori Amos hat mit Ocean to Ocean wieder ein wunderbares musikalisches Werk voller Emotionen abgeliefert und die vier Jahre Wartezeit nach Native Invader waren es wert.


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Text: Dennis Kresse

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