Leiwand!

George Kostron – Das Wilde Liederbuch

Österreich hat schon immer schräge Künstler hervorgebracht, die aber ihren mehr als verdienten Erfolg auch in Deutschland gefeiert haben. Arik Brauer, Alf Poier oder die für die kommerzielleren Hörer, die Erste Allgemeine Verunsicherung, die jahrelang gegen ihr Image als Blödelcombo angesungen hat, obwohl sie mit ihrer Ironine Massstäbe setzen konnten. Der jüngste Vertreter dieser Spezies ist Georg Kostron, der natürlich aus Wien kommt und dem dieser Schmäh auch schon in die Wiege gelegt wurde. Mit Das wilde Liederbuch präsentiert der Österreicher jetzt ein Album, dass viele musikalische Genres abdeckt.

Dada für dich erinnert an die Neue Deutsche Welle von Markus oder Fräulein Menke, während Himmel und Hölle, schon eher an die großen österreichischen Liedermacher wie Ludwig Hirsch oder André Heller erinnert. Schön, wie Kostron auch aus eher Belanglosigkeiten wie dem Baden in Meiner Badewanne bin ich Kapitän eine spannende Geschichte macht.

Edel aufgemacht als Musikbüchlein mit Texten, Akkorden, Bildern, Illustrationen + CD/Download sind die wilden Lieder hoch unterhaltsam.
Gemeinsam mit illustren Gästen wie Tanga Elektra, dem Manager, Mateja Kert und bezaubernden Chören besingt er sprechende Blumensträuße, die verbotene Nacktheit und den tanzenden Tod. Inspiriert von Georg Kreisler, der EAV und Knorkator finden hier Kritik und Klamauk, Kaffeehauskulisse und Westernromantik auf der Bühne des 21. Jahrhunderts zusammen. Das wilde Liederbuch maßt sich an, die Sicht auf die Machbarkeit des vermeintlich Unmöglichen freizulegen, erteilt der Negation eine Absage und bereitet der Position an sich die Bühne.

Allein die Version des Erdbeermunds, einem Gedicht nach Françoise Villon, legendär durch Klaus Kinskis Interpretation, krönt diese 50 Minuten außerordentlichem Hörvermögen und rechtfertigt sich mit der Musik des Georg Kostron  sich zu beschäftigen.

Homepage
Facebook
Instagram

Text: Dennis Kresse/Pressemitteilung

Erzählt von uns: Facebooktwitterby feather