Kick out the Jams!

MC50/Taskete Luxor, Köln (28.11.2018)

Einen musikpädagogischen Kurs bekam der Besucher an diesem Spätnovember Abend in Köln serviert. Die legendäre Band aus Detroit, die als MC5 im Jahre 1968 mit dem Kultsong Kick out the Jams und dem Nachwort Motherfucker, einst die Vorboten des Punks wurden, standen zum 50jährigen Jubiläum als MC50 wieder auf der Bühne. Gut, wer auf Gründungsmitglieder schwört, stand auf etwas verlorenem Posten, da lediglich der Gitarrist Wayne Kramer noch unter den Lebenden ist, aber wen er als Ersatz ausgewählt hat, das kann sich durchaus sehen lassen und liest sich wie ein Who is Who des Metals.

Tatsächlich sagten Soundgarden-Gitarrist Kim Thayil, Marcus Durant, der Sänger von Zen Guerilla, Bassist Dug Pinnick von King’s X und Fugazi-Drummer Brendan Canty zu, ihn auf der „MC50“-Tribute-Tour zu begleiten und gemeinsam einen der ganz großen Momente der Rockgeschichte noch einmal auferstehen zu lassen.

Ehe es aber soweit war, konnte man sich noch über einen Support freuen. Taskete! Wem der Name noch nichts sagt, der wusste spätestens nach dem das Duo die Bühne in Köln betreten hat, dass sich zwei gute Bekannte dahinter verstecken.

Am Start sind Florian „Flo“ Weber (Schlagzeuger der Sportfreunde Stiller) und Aren Emirze, bis 2014 Frontmann der Noise-Rocker Harmful und seit 2006 hauptsächlich solo als Emirisan unterwegs, die als Taskete! (was auf deutsch frei aus dem japanischen übersetzt „Achtung aufgepasst“ bedeutet) jetzt mit ihrem Noise und Punkanleihen durchaus Beachtung fanden und die auf den Hauptact perfekt einstimmen konnten.

Wer eine nostalgische „Cash Cow“ erwartet hat, der wurde schnell eines Besseren belehrt, als Wayne und seine Kumpels auf die Bühne kamen und die Musik, die 1968 der Musikwelt einen Tritt in den Allerwertesten verpasste, funktioniert auch ein halbes Jahrhundert später noch prächtig.

Die Motor City 50 klingt noch immer so kraftvoll und vehement und wer es sich leisten kann, die bekannteste Nummer gleich als zweites zu spielen, der verfügt über ein gesteigertes Selbstbewusstsein.

Aber auch die anderen Nummern wie Motor City is burning oder das Ray Charles Cover I believe to my soul wurden mit großer Hingabe gespielt.

Musikhistorie muss nicht immer angestaubt sein, wenn er so gespielt wird wie von MC50.

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Text: Dennis Kresse

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