Joe Bonamassa – Köln – Lanxessarena (09.04.2024)

Man weiß ja vorher nie so genau, wie das Programm des Ausnahmegitarristen Joe Bonamassa so aussieht. Zu vielseitig sind die Fähigkeiten des einstigen Wunderkindes der Gitarre. Aber als um 19:58 das Licht in der gut gefüllten Lanxess Arena ausgeht und das Intro, die alte Bar Keys Nummer Soul Bar erklingt, da ist den Zuschauern klar, wie das Programm heute abläuft und das ohne einen Blick auf die Setlisten der Konzerte, die bisher stattgefunden haben, geworfen zu haben. Ein Blues-Abend der besonderen Sorte, wird von Joe und seiner großartigen Begleitband mehr oder weniger zelebriert.

Noch nie ein Freund der epischen Worte war Joe Bonamassa und das soll auch heute in Köln so bleiben, wie immer lässt er lieber seine Musik sprechen, denn die sagt mehr als 1000 Worte. Angefangen bei einer neuen Nummer Hope you realize it (Goodbye again) vom  Album Blues Deluxe Vol 2 aus dem Jahr 2023 schlägt er einen Bogen durch die verschieden Arten des Blues.

Geschickt variiert Bonamassa im Wechsel zwischen eigenen Titeln und Covern und hat dabei eine hervorragende Begleitband hinter sich.

Allen voran, der grauhaarige Pianist Reese Wynans, der als Kapellmeister die Band dirigiert und der allen Musikern viel Raum zur persönlichen Entfaltung gibt. Egal ob es sich Drummer Lamon Carter oder den zweiten Gitarristen Josh Smith  oder um die Background Sängerinnen Jade MacRae und Dannielle DeAndreadie handelt, hier greift ein Rad in das andere.

Man fühlt sich bei den episch langen Sogngs wie in einem Jam, wenn Joe mit seiner Band sich in minutenlangen Soli verliert, wie es der selige Gary Moore in seine Blues Phase auch tat.

Joe Bonamassa verneigt sich vor den Großen seiner Zunft, wie Guitar Slim dessen Well, I done got over it er zum Besten gibt. Aber auch vor Peter Green, dem er mit der alten Fleetwood Mac Nummer Lazy Poker Blues Tribut zollt und vergisst in einem atemberaubenden Medley aus Just got paid und Dazed and confused auch die zahlreichen ZZ Top und Led Zeppelin Fans nich, die sich unter den knapp 5000 Zuschauer:innnen befinden.

Mit einer Zugabe, nämlich Mountain Time und findet ein gutes Konzert, ein würdiges Ende.

Setlist Joe Bonamassa Lanxess Arena Köln (09.04.2024)

Intro: Soul Finger (The Bar‐Kays song)
01. Hope You Realize It (Goodbye Again)
02. Twentyfour Hour Blues
03. Well, I Done Got Over It (Guitar Slim cover)
04. Self-Inflicted Wounds
05. I Want to Shout About It (Ronnie Earl and the Broadcasters cover)
06. The Last Matador of Bayonne
07. Breaking Up Somebody’s Home (with band introductions)
08. The Heart That Never Waits
09. Is It Safe to Go Home
10. Lazy Poker Blues (Fleetwood Mac cover)
11. Just Got Paid / Dazed and Confused / Drum Solo ( ZZ Top & Led Zeppelin Cover)
12. Mountain Time (Zugabe)
Outro: There’s No Business Like Show Business (Ethel Merman)

Text: Dennis Kresse

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