JENNY HVAL Neues Album Iris Silver Mist am 02.05.2025 Neue Single „To Be A Rose“ jetzt Live in Berlin im Mai

Die norwegische Musikerin, Künstlerin und Autorin Jenny Hval kündigt mit Veröffentlichung der Single „To Be A Rose“ ihr neues Album „Iris Silver Mist“ und europäische Livedates an. Benannt ist das Album nach einem Duft des Parfümeurs Maurice Roucel, über das man sagt, es rieche mehr noch als nach Silber nach Stahl, sei kalt und stechend, zugleich aber sanft und schimmernd – so als trete man früh an einem nebligen morgen aus dem Haus, der Körper noch warm vom Schlaf. Ein Parfüm mit seinen Herznoten und Akkorden teilt sich die Sprache mit der Musik. Beide reisen durch die Luft, unverkennbar und doch unsichtbar.

Die Geschichte von „Iris Silver Mist“ beginnt aber nicht mit Musik, sondern mit ihrer Abwesenheit. Als die Pandemie dazu führte, dass es keine Orte mehr für Livemusik gab, wurden die Gerüche von Zigaretten und Seife, der des warmen Schweißes unterm Bühnenlicht und der geteilten WCs ersetzt: durch körperloses, algorithmisches Hören zu Hause. Für Hval führte das zu einem plötzlichen, seit Teenager-Zeiten eingeschlafenen Interesse an Parfüm. Riechen, lesen, sammeln, schreiben – sie tauchte ab in die Welt der Düfte, während sie ihre Musik vorerst auf Eis legte. Es brauchte ein Jahr, um zu verstehen, was passiert war: Hval war auf der Suche nach einem anderen Weg, physische Nähe zu empfinden. Die Leerstelle, die die Musik hinterlassen hatte, hatte sie mit Düften gefüllt.

„Iris Silver Mist“ ist vielleicht auch deshalb so sinnlich, greifbar und intim – berührend wie Gerüche, Klänge und Bilder, wenn sie zusammenwirken. In einer Reihe von Performances, die Hval im letzten Jahr unter dem Titel „I want to be a machine“ auf die Bühne brachte, spielte sie erstmals Songs vom kommenden Album. Sie umgab sich dabei mit Reiskochern, die die Songs in den dunstigen Duft von Reis hüllten. Die Albumkampagne mit einer solchen Liveperformance zu starten, war eine ungewöhnliche Herangehensweise. Aber es hatte auch etwas sehr Unmittelbares. Mit der Unterstreichung des physischen Elements der Musik, des Live-Aspekts an sich, brachten die Songs Hval jene Erfahrungen zurück, die ihr so lang gefehlt hatten.

Auf der Leadsingle „To Be A Rose“ singt und spricht Hval zum Beat einer Drum-Machine: “A rose is a rose is a rose is a cigarette.“ Rosen und Zigaretten dienen dabei als romantisches Bild des Wunschdenkens, das einen an andere Orte transportieren kann. „Der Song ist in sich ruhelos. Er hat diesen Chorus, die Akkorde und Melodien, aber er klingt jedes Mal etwas anders, so als kämen die Melodien aus verschiedenen Jahreszeiten, Jahrzehnten oder sogar aus verschiedenen Körpern“, so Hval. „Die klischeehafte Metapher der Rose ist dabei genauso unstet. Sie kann sich in eine Zigarette verwandeln und schließlich einfach in Rauch auflösen. Meine Mutter und ich – zwei genauso ruhelose Menschen – tauchen beide im Song auf: ‘I was singing in my room, she smoked on the balcony/Long inhales and long exhales performed in choreography.’ Wenn es in dem Song um etwas geht, dann darum, wie sich die Dinge wandeln, von einem in etwas anderes, und wie wir alle von irgendwoher und von irgendwem kommen. Und wie all das viel merkwürdiger und mächtiger ist, als wir denken.“

Das Video von Jenny Merger Myhre zeigt Touraufnahmen aus den vergangenen zehn Jahren, die mit einer alten VHS-C-Kamera aufgenommen wurden.

Live:

27.05. Berlin – Silent Green (Betonhalle)

Text: Pressemitteilung
Credit – Charlie Selvi

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