
Wie würdest Du den Erschaffensprozess des Albums charaktersisieren.
Organisch, länger, aber dafür fühlt sich’s richtig an haha! Es war wirklich so, dass mit jedem Monat jemand neues ins Team gekommen ist und uns so weiter vervollständigt hat. So wie das Team gewachsen ist, sind auch die Songs gewachsen. Über einen Zeitraum von 7 Monaten wurden die Songs, die ich erstmal alleine oder mit anderen tollen Songwritern geschrieben und dann vorproduziert habe. So ist vielleicht nicht alles sofort in einem Rutsch entstanden. Aber die Ideen hatten Zeit zu reifen und wurden durch Charlie McClean, einer Grammy nominierten Produzentin noch viel viel besser, durch das einspielen echter Gitarren und drums lebendig und durch den wunderbaren Mix durch Ralf Christian Mayer vergoldet.
Dein Debüt heiß Nalepa“ . Was ist der Hintergrund des Titels
In der Zeit als ich noch Azubi in einer Musikagentur war, hatte ich viel mit dem Funkhaus in der Nalepastraße zutun, weil der sehr viele Musikstudios sitzen und es immer mal wieder was abzuholen oder hinzubringen gab. Als ich dann die wunderschönen Räume mit alten Klavieren und Effektgeräten gesehen habe, wollte ich dort irgendwann unbedingt meine Ep fertigstellen. Das ist dann im Studio von Ralf Christian Mayer passiert, der alle Songs gemixt hat, und sein eben in der Nalepastraße sitzt. Weil ich zudem finde dass Nalepa auch einfach wirklich sehr schön klingt, entstand hieraus die Idee mit dem EP-Namen.
Wie ist die Erwartungshaltung mit den Songs des Albums
Da es ja meine ersten releases überhaupt sind, erwarte ich natürlich keine Top Ten Chart- , oder eine New music Friday Platzierung. Das ist ein Prozess den es erst in Bewegung zu setzen gilt. Ich wollte eine wertige Visitenkarte schaffen, in der ich den Leuten erstmal ohne künstlerische Einschränkungen von anderen Partnern die Musik zeigen kann, für die ich wirklich stehe, um als ernstzunehmender Künstler in die deutsche Musiklandschaft kommen zu können und von dort aus Menschen zu finden mit denen man noch viel weiter gehen kann. Verrückter Weise waren 2 der 3 bisherig veröffentlichten Songs schon in Playlisten vertreten, die dem New Music Friday schon sehr nahe kommen, was ich tatsächlich niemals erwartet hätte.
Wie kann man generell sagen, entsteht ein typischer Song von Dir, von der Inspiration bis hin zum fertigen Song?
Das ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Den einen Weg gibt es da für mich nicht so wirklich, das wäre aber auch langweilig. Manchmal beginnt ein Song bei mir ganz alleine durch eine Situation die ich im Alltag sehe oder ein Ereignis das mich so prägt, dass ich es in der Musik verarbeiten will, wie bei vielen Songs auf der EP. Dann schreibe ich meistens eine Gesangsmelodie auf ein paar Klavier Akkorde und überlege mir erste Wörter. So shape ich quasi wie ein Steinmetz aus einem Quader langsam ein erstes Gesamtbild. Das verfeinere ich in Sachen Komposition und Text in den darauffolgenden Tagen und erstelle eine erste Demo Version. Von dort aus geht es weiter mit der Produktion des Songs und dem einspielen der Instrumente die man dafür braucht. Oder aber, man trifft sich mit anderen Songwritern, schreibt schreibt schreibt und hat am Ende des Tages schon ein Demo, weil man vielleicht sofort eine Idee hatte die der andere ergänzt hat. In jedem Fall macht es einen großen Spaß!
Warum sollte man Dich unbedingt live anschauen?
Weil die Musik für die Bühne gemacht ist!
Ich lebe fürs live spielen und bin in der Zeit auf der Bühne am Leben wie sonst nirgendwo. Im Songwriting habe ich die Kompositionen so ausgelegt, dass man sie auch live Mega wiedergeben kann. Die Band ist der Hammer, die Energie ist der Hammer und ich brenne gerne für jeden Song!
Kommt vorbei 😉
Welche drei Dinge sollten Der Erfahrung nach auf keinem Fall im Tourgepäck fehlen?
Wenn ich’s mir aussuchen könnte wahrscheinlich eine PlayStation haha. So Fahrten können manchmal sehr lange werden und wenn man vorallem jeden Tag mehrere Hundert Kilometer im Sprinter sitzt, vergeht die Zeit 5 mal schneller wenn man mit Freunden FIFA zockt. Eine Gitarre wäre natürlich auch sehr sehr wichtig um immer überall Musik machen zu können.
Am Ende pack ich mir noch n Vitaminmix für jeden Tag ein. Glaubt mir, es gibt nix schlimmeres als auf Tour krank zu werden.
Welches Lied hättest Du gerne selbst geschrieben und warum?
Purple Rain. Dieses Lied ist einfach so wunderschön, wie auch einfach. Jeder Ton sitzt genau an der richtigen Stelle und kann sein volles Potenzial entfalten. Auch war die Zeit damals einfach Crazy und ich würde gerne mal einen Tag in den 80gern verbringen und dort einen Song schreiben.
Mit wem würdest Du gerne mal zusammen ein Stück aufnehmen?
Absoluter Traum wäre ein Feature mit Billie Eilish. Ich glaube die beiden Stimmen würden super matchen. Ich weis aber natürlich auch, dass ich im Moment soweit davon entfernt bin wie ein Eichhörnchen von der Erfindung des nächsten Quantencomputers haha.
Wo siehst Du Dich und Deine Musik in 10 Jahren?
Ich hoffe einfach, dass ich von meiner Musik eine Familie ernähren kann und mein Leben für das verwenden kann, was ich aus tiefstem Herzen liebe. Ich glaube dass ist das wahre Glück. Ich hoffe natürlich, dass ich mit meiner musik in 10 Jahren hallen und Touren füllen kann und ein top ten Künstler bin. Das ist dann aber alles on top und nicht für mein Lebensglück zwingend. Deshalb hoff ich einfach dass ich glücklich und gesund bin und noch Ideen für meine Kunst habe.
Vervollständigte bitte den folgenden Satz: Musik ist für mich die Welt, weil …
sie in einer Welt voller Fakten und Daten, das Tor zu etwas übernatürlichem und dadurch magisch ist!
Text: Dennis Kresse
Erzählt von uns:

