Dass Sänger und Frontpersonen sich von ihren Bands lösen und auf Solopfaden schreiten, ist nichts Neues. Dass diese auf Tour gehen und außer Single-Auskopplungen nichts anbieten können, schon eher.Der Wahlberliner Ian Hooper feierte mit seiner Band The Mighty Oaks große Erfolge und will dies nun auch solo schaffen. Allein durch die Veröffentlichungen vorab und seine Popularität, bekommt er immerhin den Club Bahnhof Ehrenfeld ordentlich gefüllt, hier passen immerhin rund 500 Personen hinein.
Doch bevor Hooper loslegen kann, startet mit Philine Sonny eine junge Frau, die aber ebenso schon Achtungserfolge vorweisen kann. In bester Singer-/Songwritermanier singt sie schöne, ruhige Songs mit einer klaren und kräftigen Stimme und trägt zwischen den Liedern gekonnt witzige Anekdoten vor. Hier verfügt jemand bereits in jungen Jahren schon über eine selbstsichere Bühnenpräsenz. Auftritte beim Orange Blossom Special sowie dem Reeperbahnfestival unterstreichen ihr musikalisches Können und ihre Wurzeln, denn talentfreie MusikerInnen spielen dort nicht. Warum jede/r sich den Namen merken sollte, bekommt man auch am Ende des Abends eindrucksvoll demonstriert.
Dann beginnt Ian Hooper sein Set, seine 4-köpfige Begleitband ist erfrischend jung. Der Unterschied zwischen Hoopers Solostücken und der Musik von Mighty Oaks. Hoopers Lieder klingen poppiger und eingängiger, Mighty Oaks war countrylastiger und mit mehrstimmigem Gesang unterwegs und konnte damit eher Gänsehautfeeling erzeugen.
Insgesamt ist es um einiges tanzbarer und beinhaltet mehr Schwung, auch wenn es sehr leicht zu merkende Melodien sind. Hier entstanden ganz klar Songs mit Hitpotenzial. Hooper hatte Unterstützung von Tobias Kuhn sowie Philipp Steinke, die schon in der Vergangenheit Künstler zu einer Solokarriere verhalfen. Kuhn war es der aus Tomte, mithalf, dass Thees Uhlmann jetzt selbst Musik macht und sich Sound und Texte leicht änderten und Steinke unterstützt zum Beispiel Bosse.
So geht eine Rezeptur auf, gute deutsche Popmusik an die Leute zu bringen. Aber dann blitzt doch die weiche Seite auf. Als Zugabe begibt sich die komplette Band ohne Verstärkung mitten ins Publikum, um dort zwei Stücke akustisch vorzutragen. Und kaum auf der Bühne zurückgekehrt, singen Philine Sonny und Ian Hooper eine Ballade im Duett, wo Sonny brilliert und Hooper ihr den Raum gibt und gönnt.Nach 90 Minuten ist der erste Soloauftritt von Ian Hooper in Köln vorbei.
Der Ire liefert eine solide Show und macht nicht von Mighty Oaks Stücken Gebrauch. Ein Album in Gänze lässt noch auf sich warten und man kann durchaus gespannt sein. Da kommt und geht noch mehr.
Setlist Ian Hooper:
Drowning in bad luck
Appletree
Here to stay
Dry your tears
Dreams
Remember
I’ll try
Sunshine state of mind
Kaleidoscope
The weekend
Voodoo
Happy
One of us (Unplugged)
I got a love (Unplugged)
Atlantic City (Duett mit Philine Sonny)
The road
Text: Jan Rombout
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