Der Niederländer Tim Vantol ist ein gern gesehener Gast in Köln – ob allein oder mit seiner Band. Club Bahnhof Ehrenfeld mit Band drinnen und solo Open Air oder das Luxor, das sind die Locations, wo man ihn zuletzt bewundern konnte. An diesem Abend steht seine Premiere im Helios 37 an, welches leider nicht ganz gefüllt ist als der Support beginnt. Hallali ist so etwas wie die französische Variante von Tim Vantol. Selbstverständlich ist er aufgeregt, braucht immer etwas länger beim Gitarrenwechsel oder um die Gitarre zu stimmen, dass so richtig der Funke nicht überspringen will. Das scheint auch der Musiker selbst zu merken und begibt sich mit der Gitarre ins Publikum und covert den französischen Welterfolg „Les-Champs-Elysées“ von Joe Dassin sehr gekonnt. Beim Refrain singen wir als Publikum unterstützend mit und so ist das Eis gebrochen und der Gig doch noch gelungen.
Und doch wird direkt zu Beginn des Sets von Tim Vantol der Unterschied von Frankreich zu den Niederlanden klar. Tims Stimme ist ein Organ und schmettert kräftig jeden Song ins Mikro, was er gefühlt gar nicht bräuchte. Und auch hier ist das Kölner Publikum stets da und singt weiter, nach oder reagiert anders passend. Schaut sich der Autor um, so entdeckt er auch Gesichter wieder von früheren Tim Vantol-Konzerten.
Und Tim Vantol selbst? Der ist wie immer und kann vermutlich auch gar nicht anders. Von Song zu Song steigt seine Spielfreude und wächst seine Demut, die in Dankbarkeit münzt.
Er gibt sich bodenständig und authentisch und ist selbst, wenn er mahnt auch noch verständnisvoll. Er geht auf Corona ein, die immer noch schwierige Situation in der Kultur sowie bei Live-Auftritten.
Seine Hits wie „Nothing“, wo er den Refrain in verschiedenen Sprachen vorträgt oder „If We Go Down, We Will Go Together“ fehlen in der Setlist natürlich nicht. Und wenn dann noch „Sorrow“ von Bad Religion perfekt gecovert wird, gehen alle glücklich und zufrieden nach Hause und haben rund zwei Stunden lang vergessen, dass die Welt um das Helios 37 gerade durchdreht. Hoffen wir, dass es etwas nützt, Tim Vantols Rastschlag zu befolgen: Seid nett zueinander!
Setlist Tim Vantol:
No More
5 Inch Screen
I’m Gonna Be (500 Miles) / Lost in the Unknown
Broken Mirror
Tell Them
Nothing
Four Wheels and a Sixstring
Restless
Let It Pour
Till the End
The Hardway
Hands Full of Dust
Bitter Morning Taste
If We Go Down, We Will Go Together!
Sorrow (Cover von Bad Religion)
Better Days
Text: Pressemitteilung
Erzählt von uns:
by 