Herzkasper!

Tommy Finke – Ein Herz für Anarchie

Schön, dass Finke sich nach seinem letzten Album Unkämmbar mit dem wunderbaren Song Canossa  wieder ins Studio begeben hat um mit Ein Herz für Anarchie ein neues Album aufzunehmen. Der musikalische Leiter des Schauspiels Dortmund hat etwas, was den meisten der anderen Singersongwriter, die ja wie eine Heuschreckenplage auf Deutschland niederkommen, abgeht. Humor und das Talent auch politisch kritische Texte in einen hochspannenden und anspruchsvollen Rahmen zu setzen. Die Themen sind vielseitig, sei es Gentrifizierung wie im, nach dem Wim Wenders Film benannten Stück,  Der Himmel über Berlin mit seinem Refrain der direkt ins Ohr geht und das Bläserarrangement ist auch grandios arrangiert oder anderen Nummern.

So vielseitig wie das künstlerische Leben von Tommy Finke sind auch die anderen Songs auf Ein Herz für Anarchie, immer hymnisch und ohne Netz und doppelten Boden regiert hier Glaubwürdigkeit und die wirkt echt und das ist selten. Sei es wie im Opener Ein Herz für Anarchie oder Struktuwandel (In der Mitte fehlt ein Fluß).

Nach einer Verneigung für den großen David Bowie, noch eine Coverversion, die heraussticht. Man weiß, dass sich Tommy Finke auch vor Liedern von anderen nicht fürchtet. Dieses Mal verneigt er sich erneut vor den Ton Steine Scherben und ihrem Frontmann Rio Reiser. Auch wenn er sich eine eigentlich totgecoverte Nummer mit Halt dich an deiner Liebe fest ausgesucht hat, so schafft es Finke doch, auch sie respektvoll und mit der entsprechenden Würde zu singen.

Ein Herz für Anarchie braucht man nicht um dieses Album zu mögen, es genügt ein Herz für gut gemachten und clever arrangierten Indie Rock  aus deutschen Landen.

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Text:
Dennis Kresse

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