Rantanplan/8Kids – Underground (Köln) – 01.04.2017
Punk im Rheinland, das hat Tradition. Sei es durch das Bonner Rheinkultur-Festival, das bis 2011 die Musikfreunde und insbesondere die Punkfreunde der einstigen Bundeshauptstadt begeistern konnte und durch Bands wie Molotow Soda oder Canal Terror das wie die Kölner und vor allem die Düsseldorfer Szene mit Die Toten Hosen oder den Broilers beweisen, immer noch atmet. Da Punk und insbesondere Ska Punk entgegen anders lautender Aussagen nicht tot ist, kamen die Jungs von Rantanplan aus Hamburg vorbei, um im Underground, ordentlich für Stimmung zu sorgen und die Domstadt mit Ska-Punk vom allerfeinsten zu versorgen. Ehe man das Punkurgestein aus Sankt Pauli bei ihren Songs sehen konnte, durfte man sich noch beim Set der 8Kids über eine tolle Mischung aus Rocksongs und von Sänger Jonas Jakob heiser gebellten Lyrics freuen. Die Songs von 8Kids, die neben Jakob noch aus Hans Koch und Emma McLellan bestehen, gehen zwar nicht direkt ins Ohr, aber wenn, dann verbleiben sie dort länger, wie etwa die an Casper erinnernden Nummern Zeit und hinterlasen deutliche Wirkung.
Dann hörte man auf einmal die charismatische Stimme des Gründungsmitglieds von Rantanplan Torben Meissner und dann ging alles ganz schnell. Mit einem unwiderstehlichen Mix aus alten Klassikern und neuen Songs aus dem Album Licht und Schatten schafften es die Hamburger, das Underground zum Ausrasten und die Sauna-Temperaturen zum Steigen zu bringen.
Songs wie D, Natural Born Altona oder Wir sind nicht die Onkelz, eine Tatsache, die zum Glück stimmt, werden von den Kölnern begeistert abgefeiert. Aber auch die alten Klassiker wie die Hymne auf das Unbekannte Pferd klingen immer noch frisch und unverbraucht.
Wie heißt es im Lied Revolution (Emma G.) so schön? „Wenn die Revolution nicht tanzbar ist, sind wir nicht mit dabei“. Stimmt, aber wenn Konzerte wie eine Party sind, dann kann auch eine Band wie Rantanplan sich mal zurücklehnen und alle viere von sich strecken und sich an ihren Fans erfreuen, die zwischen den Pogo-Exzessen noch Zeit fanden, um laut mitsingen. Da blieb kein Auge trocken und der Schweiß floss in Strömen. Ein echt amtlicher Ska-Punk-Abend. Denn man tau.
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Text: Dennis Kresse
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