Mit At Studio 4 liefern Mark Lettieri und die WDR Big Band eine Fusion-Explosion ab, die klingt, als hätte jemand Funk, Jazz und Big-Band-Wucht in einen Hochleistungsmixer geschmissen – und dann vergessen, den Deckel zu schließen. Was da herausströmt, trifft direkt zwischen Groovezentrum und Glücksnerv.
Lettieri, sonst als Groove-Magier von Snarky Puppy bekannt, bewegt sich hier so lässig durch komplexe Arrangements, als würde er seine Gitarre über eine sanft beleuchtete Schnellstraße steuern. Die WDR Big Band wiederum spielt nicht einfach „mit“ – sie rollt wie ein orchestraler Beifahrer, der überraschend elegant tanzen kann. Die Bläser glänzen, die Rhythmusgruppe schiebt, und die Dynamik-Sprünge wirken, als habe die gesamte Truppe einen kollektiven Energievertrag unterschrieben.
Das Schönste daran: Trotz aller Virtuosität fühlt sich At Studio 4 nie verkopft an. Es groovt, es funkelt, es überrascht – und es zeigt, wie unfassbar gut eine Big Band klingen kann, wenn sie auf einen Gitarristen trifft, der Melodie, Druck und Humor gleichermaßen beherrscht.
Kurz gesagt: At Studio 4 ist kein Album, das man nur hört. Es ist eines, das einen packt, schüttelt, anstrahlt – und danach charmant fragt, ob man noch eine Runde will.
Text: Dennis Kresse
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