Jörn – Album der Woche
Wenn einer sein neues Werk mal eben Album der Woche nennt, dann kann man das als gesundes Selbstvertrauen bezeichnen. Dass das zu Recht geschieht, davon kann man sich bei Jörn absolut sicher sein. Mit dem zweiten Album, das Debüt Zehn Sommer aus dem 2012 erschien noch unter dem Namen einmannmusik, macht Jörn aus seinem Herzen keine Mödergrube und spricht aus, was in der Welt so alles falsch läuft. Das tut Jörn mit ausgesprochen gut arrangierter Mischung aus Singer/Songwriting Material, das auf tolle Refrains wie die Reminiszenz an Ton Steine Scherben und deren Sänger Rio Reiser Macht kaputt trifft.
Apropos Reiser, gar nicht mal so weit entfernt ist die Stimme von Jörn, der des König von Deutschland und diese rauhe Stimme bringt auch die Statements in den Songs toll zur Geltung, von den ohrwurmartigen Refrain ganz abgesehen, die auch mal an Nils Koppruch erinnern.
Egal ob er in den Buckingham Palast ziehen möchte, zum Lichtschalterrave aufruft oder in der Badewanne Jack Johnson hört, Jörn zeigt Haltung und das obwohl er eigentlich nur für den Kaffee hier ist und man sollte nach dem letzten Track Gut mit Worten nicht direkt abschalten, denn Jörn hat noch was in petto.
Text: Dennis Kresse
Erzählt von uns:
by 