
„Howling“ ist ein zarter Höhepunkt der Platte, der Rays elektronische Klanglandschaften in eine psychedelischere Richtung führt. Rays Gesang schmiegt sich in eine verschwommene Collage aus wiegenden Melodien, elliptischen Synthie-Impulsen und läutender Elektronik ein und bietet einen Abstecher in einen jenseitigen, himmlischen Art-Pop. Obwohl sich Ray an ihre Regel „no happy shit“ hält, fühlt sich der Track nicht niedergeschlagen an. Stattdessen entwirft Ray eine avantgardistische, filmische Odyssee, die das psychedelische Element, das sich durch ihre Musik zieht, hervorhebt.
Das dazugehörige Video ist ebenso surreal und zeigt Ray, wie sie durch eine Welt voller riesiger Hunde rennt. „Lucy (Dyson) und ich unterhielten uns darüber, dass wir ein paar Bilder für meine Platte machen wollten, und sie fand Gefallen an dem Song ‚Howling'“, erklärt Ray. Es dauerte nicht lange, und wir liefen in eisiger Kälte mit einem iPhone um den Flughafen Tempelhof (ein riesiger stillgelegter Flughafen in Berlin). Ich war damals hochschwanger, und irgendwie fühlte es sich gut an, durch die Kälte zu gehen und mich zum Laufen zu zwingen, und es war kathartisch und seltsam passend.
Lucys Arbeit verleiht meinen Songs immer so viel Tiefe und Klarheit, ihre Vision für Howling hat den Song zum Leben erweckt. Ich liebe es, wie wir uns verbinden, und es war toll, wieder mit ihr zusammenzuarbeiten.“
Die Platte entstand ohne ihre bisherigen Werkzeuge und Parameter und wurde durch einen Besuch im Studio ihres Nachbarn in Berlin Tempelhof, dem Sounddesigner Ralf Goldkind (u.a. Die Fantastischen Vier, Trost, Mona Mur) entscheidend geprägt. „Ich bin nur auf eine Tasse Tee reingegangen, da sich mein Studio im selben Gebäude befindet“, sagt Gemma. Die Gespräche mündeten darin, dass Gemma Sounds sammelte und sie an Ralf schickte und andersherum. „Keine Field Recordings, sondern Gesangsaufnahmen am Telefon und Aufnahmen von Aufnahmen“. Am Ende hatten sie verzerrte und digital verfremdete Gitarren, schräge Jams, zerstörte Signale und eine Leinwand, auf der neue Songs entstanden.
it diesem Fundus an Mustern und Klängen, die Ralfs interpretative Entwürfe lieferten, grub Gemma nach dem Schönen und dem schön Bösen und schrieb von dort aus. Die einzige Regel war „no happy shit“ und tatsächlich wurde dieses Motto während der Sessions zur Erinnerung an die Wand gemalt. Das soll jedoch nicht heißen, dass es sich um ein düsteres Elendsfest handelt.
Zwischen der Beerdigung (Procession), dem Alptraumhaften (All These Things) und dem Schweren (I Am Not Who I Am), gibt es den mechanischen Pop (The Point That Tears), die Sehnsucht (Single Come Oblivion) und das Zarte (Howling). Allesamt episch, trotz der zugrunde liegenden Einfachheit und des Grooves, und mit einer dada-esken Verspieltheit, die alles untermauert.
„Es hätte immer so weitergehen können. Ich glaube nicht, dass diese Platte zu einem anderen Zeitpunkt hätte entstehen können als jetzt“.Auf dem Album sind auch die Gastmusiker Kristof Hahn (Swans) an der Lap Steel und Gemmas langjähriger Kollaborateur Andy Zammit am Schlagzeug und an dem Syncussion.zu hören.
Dem Album geht die Veröffentlichung von „Procession“ (mit einem begleitenden Visualizer der Künstlerin Lucy Dyson, die unter anderem für Paul McCartney und Beyonce arbeitete) und der Single „Come Oblivion“ voraus. Außerdem wird es einen Visualizer für „Howling“ geben. Das Album erscheint am Freitag, den 20. Januar auf Bronzerat Records, auf allen digitalen Plattformen und auf speziellen limitierten Vinyl-Editionen inkl. Splatter und recyceltem Eco-Mix, mit einem exklusiven Poster des Malers Deryk Thomas.
Text: Pressemitteilung
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