Ganz Wien!

FALCO – Das Sonderheft

Der kometenhafte Aufstieg des als Johann Hölzel geborenen Falcos ließ sich schon auf seinem Debütalbum „Einzelhaft“ erahnen. Der Bassist der Wiener Avantgarde-Band Drahdiwaberl hatte schon mit „Ganz Wien“, das er auf den Konzerten von Drahdiwaberl spielte, einen Fanfavoriten kreiert. Trotz eines Boykotts des österreichischen Rundfunks wurde die Nummer nicht nur in Österreich gerne gehört. Der große Hit wurde es aber nicht, dazu bedurfte es eines Zufalls. Eine Nummer des Produzenten Robert Ponger sollte die Weichen auf Weltkarriere stellen.

„Der Kommissar“ sorgte für einen Welterfolg. Das Lied war ein Nummer-eins-Hit in Österreich, Deutschland, Spanien, Italien und Japan und erreichte auch in Australien die Top Ten. Das Stück gilt als der erste kommerziell erfolgreiche Rapsong eines weißen Sängers.

Dass die Nummer „Rock Me Amadeus“ biografische Züge trägt, das weiß man auch als nicht Falco-Fan. Noch immer eine faszinierende Figur ist dieser auch mal zu Exzessen neigende Mann aus Wien. Jetzt, da sich sein Geburtstag zum 65. Mal nähert, ist das eine gute Gelegenheit, auf das Werk des Johannes „Hansi“ Hölzel erneut zurückzublicken.

Die schon in Falcos erster Band Drahdiwaberl Kultstatus in Wien erlangte. Dieses „Ganz Wien“ war der Startschuss einer Karriere, die bemerkenswert war und spätestens mit „Der Kommissar“ vom Debüt-Album „Einzelhaft“ ihren ersten von vielen Höhepunkten hatte. Nach einem eher schwachen zweiten Album, das „Junge Römer“ hieß, wurde 1986 das große Jahr für Falco.

Mit „Rock Me Amadeus“ schaffte es Falco, einen Nummer-1-Hit in den amerikanischen Billboard Charts zu landen, und das Album „Falco 3“ enthielt einige weitere Klassiker wie „Vienna Calling“ sowie das kontrovers diskutierte „Jeanny“.

Auch wenn die folgenden Alben an diesen Erfolg nicht mehr anknüpfen konnten, enthielten sie dennoch Nummern, die heute noch angesehen sind, wie „The Sound of Music“, „Emotional“ oder das Duett „Body Next to Body“ mit der Schauspielerin, Sylvester Stallone-Gattin und späteren Dschungelkönigin Brigitte Nielsen.

Nach einigen eher mäßigen Alben konnte Falco sich zu einem finalen Comeback aufmachen. Mit der prophetischen Zeile „Muss ich denn sterben, um zu leben“ aus dem Song „Out of the Dark“ konnte sich Hölzel nochmal als Sänger beweisen.

Alle diese großen und kleinen Geschichten aus dem viel zu kurzen Leben des Falken werden jetzt vom bewährten Team von POP CLASSICS erzählt. Die Geschichte von Österreichs größtem Popstar lässt dessen Wegbegleiter zu Wort kommen und belegt, dass das Vermächtnis von FALCO allgegenwärtig ist. Auf 100 Seiten kann man sich ein Bild davon machen, warum er noch nach seinem Tod so wichtig ist.

Text: Dennis Kresse

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