Fayzen: Neues Video zu „Herr Afshin“

„Ich bin wieder auf der Suche nach dem perfekten Lied, ohne zu wissen ob’s überhaupt so etwas gibt. Und ich such’ weiter, immer immer weiter.“

Fayzen – Herr Afshin

Vielleicht ist es ja so: In einer Zeit der permanenten Verfügbarkeit, in der man Dank Spotify und Co. die gesamte Musikgeschichte mit wenigen Clicks aus den Boxen seines Rechners tönen lassen kann, also in einer Zeit der Völlerei und des Überflusses, braucht man Leute wie Fayzen mehr denn je. Weil sie aus der Masse herausstechen. Die Dinge anders angehen. Eine eigene Sprache sprechen, die auf den allerersten Blick erkennbar ist. Kurzum: Weil sie real sind und sich nicht darum scheren, ob es für das, was sie tun, so etwas wie eine Schublade gibt.

Fayzen, der eigentlich Farsad Zoroofchis heißt, spielt eine Art von Musik, die zwar im höchsten Maße eingängig ist, aber sich dennoch geschickt jeder Einordnung wiedersetzt. Die viel von HipHop hat und Gedanken an die Zeit wach werden lässt, in der das Genre auch in Deutschland nicht maximal poltern, sondern mit guten Geschichten punkten, im besten Sinne des Wortes „conscious“ sein wollte. Freundeskreis, Curse, Torch, all das kann man in Fayzens Songs hören. Gleichzeitig hat der Hamburger mit iranischen Wurzeln aber auch ein Händchen für Melodien. Ist Singer / Songwriter im Sinne eines Clueso oder eines Bosse. Wie gut diese Kombination aufgeht, konnte man vor vier Jahren auf seinem Major-Debüt „Meer“ hören.

Doch so weit wie in „Herr Afshin“ öffnete sich der Hamburger mit iranischen Wurzeln noch nie. Der 33-Jährige legt in diesem Song seinen Werdegang auf den Tisch wie eine Loseblattsammlung. Viele eng bedruckte Blätter, auf denen all das steht, was in den letzten 30 Jahren sein Leben zeichnete. Zu einem wunderbar warmen Beat, zu satten Streichern und pointiert gesetzten Samples erzählt er davon, wie er als Neunjähriger Klavierstunden bei Herrn Afshin nahm und dort die Musik seiner Ahnen entdeckte. Davon, wie er bei seinem Lehrer entdeckte, was ein Akkord ausmachen kann und wie er die Melancholie in den Tastentönen fand. Aber auch davon, wie er irgendwann feststellte, dass er doch lieber mit den anderen Jungs auf dem Sportplatz abhängen wollte. Davon, wie er als 15-Jähriger eine kurze religiöse Phase hatte und davon, wie er schließlich zurück zur Musik kam. Er berichtet davon, wie er Nas’ „Illmatic“ entdeckte und Freestyles bestritt. Wie er ein erstes Album schrieb und es als Straßenmusiker auf der Hamburger Shoppingmeile Spittaler Straße verkaufte – die Einnahmen gab er übrigens an seinen Vater weiter, der immer wollte, dass sein Sohn Ingenieur wird. Und darüber, wie er schließlich lernte, Beats zu bauen und einen Plattenvertrag unterschrieb. Im Übrigen berichtet er auch davon, dass „Meer“ vor vier Jahren floppte – so viele Eier muss man erst mal haben!

Das zweiten Fayzen-Album „Gerne Allein“ soll im Mai erscheinen. Wenn der Rest der Songs so persönlich, so offenherzig, so ehrlich ist wie „Herr Afshin“, dann können wir uns auf eine riesengroße Platte freuen.

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Text: Pressefreigabe

 

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