Er war ein Punker und er lebte in der großen Stadt!

Falco 60 (Deluxe)

Dass die Nummer Rock me Amadeus biografische Züge trägt, das weiß man auch als nicht Falco Fan. Noch immer eine faszinierende Figur ist dieser auch mal zu Exzessen neigende Mann aus Wien. Jetzt da sich sich sein Geburtstag zum 61. Mal nähert ist das ist eine gute Gelegenheit auf das Werk des Johannes „Hansi“ Hölzels erneut zurückzublicken. Mit Falco 60 Deluxe erscheint jetzt eine Kompilation, die nicht nur die Hits des Falken, sondern auch einige B-Seiten und Remixe enthält. Den Sampler eröffnet eine Nummer, die schon in Falcos erster Band Drahdiwaberl Kultstatus in Wien erlangte. Dieses Ganz Wien war der Startschuss einer Karriere, die bemerkenswert war und spätestens mit Der Kommissar vom Debüt-Album Einzelhaft ihren ersten von vielen Höhepunkte hatte. Nach einem eher schwachen zweiten Album, das Junge Römer hieß, wurde 1986 das große Jahr für Falco.

Mit Rock me Amadeus schaffte es Falco einen Nummer 1 Hit in den amerikanischen Billboard Charts und das Album Falco 3 enthielt einige weitere Klasssiker wie Vienna CallingAmerika und das kontrovers diskutierte Jeanny. Auch wenn die folgenden Alben an diesen Erfolg nicht mehr anknüpfen konnten, enthielten sie dennoch Nummern, die heute noch angesehen sind wie The Sound of Music, Emotional oder das Duett Body next to Body mit der Schauspielerin, Sylvester Stallone Gattin und späteren Dschungelkönigin Brigitte Nielsen.

Nach einigen eher mäßigen Alben konnte Falco sich zu einem finalen Comeback aufmachen, mit der prophetischen Zeile „muss ich denn sterben um zu leben“ aus dem Song Out of the dark konnte sich Hölzel nochmal als Sänger beweisen.

Aber auch 19 Jahre nach seinem Tod ist Falco allgegenwärtig. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den vier neue Remixe aktueller österreichischer Künstler. Ogris Debris, Milo Mills, Ynnox und allen voran der international erfolgreiche Parov Stelar widmen sich FALCOs Songs auf ihre individuelle Weise.

Zum 20. Todestag am 06. Februar wurde das Album noch um einige Tracks wie etwa den Remix von Mousse T. erweitert. Der bekennenden Falco Fan nahm sich „Der Kommissar“ nochmal vor und nahm ihn mit in das Jahr 2018.

Keine Zweifel gab es an den Live-Qualitäten des Mannes, der immer polarisierte und so ist das legendäre „Donauinselkonzert“ aus dem Jahre 1993, wo sich der Sänger in einem Gewitter als Herrscher über Blitz und Donner, einen Auftritt ganz nach dem Gusto des Wieners präsentieren konnte.

Aus diesem Anlass trafen sich einige von Falcos Weggefährten und Musikern, die von der Arbeit des Wieners geprägt wurden sind, am 24. Juni 2017 auf dem Donausinselfest um Falco ein Tribut zu gönnen. Die Original Falco Band unter der musikalischen und organisatorischen Leitung von Falcos letztem Bandleader Thomas Rabitsch die gemeinsam mit nationalen und internationalen Stars wie Gianna Nannini, Fettes Brot, Julian le Play, Johannes Krisch und vielen weiteren mit Falco von der Leinwand im virtuellen Duett einige der bekanntesten Nummern vor 140.000 Menschen bei herrlichstem Sommerwetter zum Besten gab.

Einen wie Falco wird es nie mehr geben.

Text: Dennis Kresse

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