Enter Shikari – 08.04.2023 – Luxor Köln

Enter Shikari – 08.04.2023 – Luxor Köln

Was für eine Ehre und tolles Gefühl! Niemand Geringeres als Enter Shikari aus St. Albans in England beehrt Köln für ein Konzert. Dies aber in einem intimen Rahmen, denn das Luxor fasst rund 450 Besucher*Innen. Karten konnten für Fans, die auch das kommende Album „A Kiss for the whole world“ (VÖ: 21.04.2023) orderten, per Vorverkaufsrecht gesichert werden. Logisch, dass kein normaler Vorverkauf nötig war und alle Tickets sehr zügig vergeben waren. Enter Shikari ist für Vielseitigkeit bekannt, lassen sie doch reichlich Genres gekonnt in ihre Musik einfließen. Aus den Stilen Trancecore, Post-Hardcore, Pop-Punk, Alternative Metal sowie Alternative Rock mixen sich Enter Shikari ihre Songs
.

Doch bevor die erlesene Schar in den Genuss dieses Konzertes kommt, gehört zunächst dem Support Blackout Problems aus München die Bühne. Und die machen alles richtig. Sie geben Vollgas, suchen das Bad in der Menge und liefern eine grandiose Show ab. In nur sechs Songs nehmen sie das Luxor auseinander, sind dabei aber überhaupt nicht aggressiv, sondern geben sich sehr sympathisch, ublikumsnah und demütig. Sie betonen ehrfürchtig ihre Freude diese Konzerte spielen zu dürfen. Im gleichen Atemzug erklärt Frontmann und Sänger Mario Radetzky das Erfolgsgeheimnis von Enter Shikari.

Obwohl die Mitglieder von Blackout Problems alle durchaus unterschiedliche Musik hören, können sich alle auf Enter Shikari einigen. Da haben wir die positiven Aspekte der Vielfalt gut beschrieben. Und für Blackout Problems kommt es zum Ritterschlag, als sich zum neuen Song „Glofs“ auch Rou Reynolds Frontmann und Sänger Enter Shikaris für einige Momente auf die Bühne kommt und mitsingt. Ein Support, der vollends überzeugt und auch den Autor zum Fan macht und er kaum erwarten kann, Blackout Problems wiederzusehen.

Setlist Blackout Problems:
MURDERER
BROTHER
LADY EARTH
GLOFS (Neuer Song, mit Rou Reynolds]
Rome
GERMANY, GERMANY

Unter diesen Voraussetzungen haben Enter Shikari sehr leichtes Spiel, denn die Kölner sind auf Betriebstemperatur und können auf diesem Niveau direkt einsteigen, auch wenn die Messlatte durch
den tollen Gig Blackout Problems hoch hängt. Doch diesem Druck hält das britische Quartett locker Stand, es kann die Laune sogar noch sehr steigern. Denn jetzt stimmt nicht nur der Sound und die
Musik, sondern es kommt noch eine exzellente Lichtshow hinzu. Lichter und Scheinwerfer aller Stärken, glimmern im Takt und stellenweise erinnert der wummende Bass an die beste Zeiten von
Prodigy. Die Setlist ist gut gewählt, weil ausgewogen und es ist ein cleverer Schachzug, dass das kommende Album nicht im Mittelpunkt steht, denn es kennt ja noch keiner. Einzig drei Stücke daraus
schenkt Enter Shikari den Kölnern zum Gehör. Diese fügen sich aber gut ein und sind kein Störfaktor, sondern machen Lust auf mehr.

Auch in dieser Show ist alles auf hohem Niveau und es gibt keine
Ärgernisse. Und wenn man denkt, mehr Steigerung gehe nicht, mischen sich auch die Vier ins Publikum und Sänger und Gitarrist spielen und singen sogar an der Bar und auf der Theke stehend.
Bei der niedrigen Decke des Luxors schon fast ein Wagnis, zumindest eine Herausforderung die Gitarre fehlerfrei zu spielen. Auch hier ist es die ungebrochene Spielfreude, die Nähe zu den Fans und
der direkte Kontakt, der dieses Konzert zu einem Event hebt. Und doch gibt es noch einen starken Gewinner bei dem Ganzen. Wie sie trotz Pogen aufeinander achten, wie sie sich einfach freuen und
mit abgehen ist authentisch und empathisch im höchsten Maße. An diesem Abend erlebt man einen flotten Dreier, der mal perfekt funktioniert und niemandem weh tut. Blackout Problems, Enter
Shikari und Köln ergänzen sich perfekt und dürfte für viele ein heißer Anwärter für das Konzert des Jahres sein.

Setlist Enter Shikari:

(pls) set me on fire
Juggernauts
{ The Dreamer’s Hotel }
Halcyon
Hectic
The Void Stares Back
It Hurts
satellites* *
the pressure’s on.
Bloodshot
Labyrinth
Radiate
Set im Publikum
Havoc B
Bull
The Last Garrison
Sorry, You’re Not a Winner
Stop the Clocks
System…
…Meltdown
Live Outside

Text: Jan Rombout

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