Empfehlungen für Oktober 2023!

So golden wie der Oktober, so sind auch unsere Tipps!

01.10.2023 Artur & Vanessa – Gebäude 9 Köln

Artur & Vanessa ist das neue Bandprojekt von Moritz Krämer und Francesco Wilking (Die Höchste Eisenbahn), Catharina Schorling (CATT), Wencke Wollny (Karl die Große), Malte Huck (Beachpeople,
AnnenMayKantereit), Liv Solveig, Benedikt Reising (Hildegard lernt fliegen) und Pascal el Sauaf.

03.10.2023 The Jeremy Days – Gebäude 9 Köln
04.10.2023 The Jeremy Days – Zeche Carl Essen

The Jeremy Days waren Ende der Achtziger Jahre eine der wenigen Bands aus Deutschland, die es in einer Zeit auf MTV schafften, als das noch den ganz großen Acts vorbehalten war. Mit „Brand New
Toy“ hatten sie eine Art Evergreen gelandet, der bis heute gerne im Radio gespielt wird. Ihre Mischung aus britischem Pop und amerikanischem Art-Rock brachte sie in zehn Jahren und fünf
Alben mit Produzentenlegenden wie Clive Langer, Alan Winstanley (u.a. für Madness, Elvis Costello) und Fred Maher (u.a. für Lou Reed, Lloyd Cole) zusammen und durch die großen Clubs der Republik.

Im Oktober 2023 geht die Band endlich wieder auf ausgiebige Deutschland-Tournee. Diese wird The Jeremy Days nach Hannover, Hamburg, Berlin, Leipzig, Köln, Essen, Bremen, Münster, Frankfurt und
Nürnberg führen!

05.10.2023 The Notwist – Zakk Düsseldorf

Die Independent-Band The Notwist aus dem oberbayerischen Weilheim ist über Deutschland hinaus bekannt und eine Legende. Alle sechs bis sieben Jahre gibt es ein neues Album der Gruppe um die
Brüder Markus und Micha Acher. Das Letzte ist 2014 erschienen – und das Neueste heißt nun „Vertigo Days“.

Auch wenn die Songs von Notwist oft ähnlich klingen und immer wieder dieselben Wörter eine Rolle spielen – auch auf ihrem neunten Album zeigten sie noch immer große Lust auf Neues. Zum Beispiel
ist auch eine japanische Musikerin auf dem Album zu Gast, erzählt Dirk Schneider. „Und es entstehen interessante Sachen, das ist mehr als nur künstlerische Weltenbürger-Pose. Da kommt wirklich auch was bei raus.“

07.10.2023 The Slow Show – Kantine Köln

Auftritte von The Slow Show sind immer sehr intensiv, packend und nahe am Herzen. Goodwins sonore Stimme, die aufwändigen Arrangements, und die zum Teil zurückhaltenden, zum Teil
triumphalen Melodien – all das trägt zu der grandiosen Live-Show bei.

Im Oktober kommen The Slow Show wieder auf eine ausgedehnte Tournee nach Deutschland. Außerdem wird für dieses Jahr neue Musik erwartet. Es bleibt spannend, mit welchen neuen Klängen
sie uns diesmal überraschen werden!

08.10.2023 The Sisters Of Mercy – E-Werk Köln

Vor einigen Wochen kündigten The Sisters of Mercy eine Deutschlandtour für den Herbst an, auf der sie The VirginMarys begleiten werden. Seit über 40 Jahren sind The Sisters of Mercy aktiv, seit mehr als 30 Jahren haben sie keine Musik mehr veröffentlicht. Bis heute ist die Band um Mastermind Andrew Eldritch die Messlatte, wenn es um Gothic Rock geht – auch wenn dem Briten selbst diese Einordnung nicht so recht behagt. Man darg gespannt sein auf die die nächste Phase der Band als Power-Duo anzugehen und diese Tour ist die erste Gelegenheit, sie in diesem Format zu sehen.

11.10.2023 Motorpsycho – Zakk Düsseldorf

Motorpsycho spielen im zakk eine NRW-exklusive Clubshow und präsentieren das Material ihres aktuellen Albums sowie ein Best Of ihrer Bandgeschichte. Rock, psychedelisch und kosmisch durchwirkt von Jazz, Klassik und Avantgarde, trifft auf frenetischen Groove und infektiöse Harmonien, getoppt von Sentfesselten Gitarrensoli und einem der Musik innewohnenden Verve, der auch nach 30 Jahren noch die Neugier der ersten Jahre atmet.

13.10.2023 Niels Frevert – Christuskirche Bochum

Die Leute, die urban urtyp machen, die Indie-Reihe im Revier, sind alle musikbekloppt, die zerreißen sich für ein gutes Konzert, auf dem Wunschzettel seit Jahren weit oben: Niels Frevert. Weit oben, weil abgründig cool. Sein neues Album heißt „Pseudopoesie“ und Frevert wird auch in Bochum wieder alles geben, das ist sicher.

14.10.2023 Husten – Gebäude 9 Köln

Was als flirrendes, leichtfüßiges Studio-Projekt mit Garagen-Sounds, Elektro-Grooves, Loop-Resten und Folk-Balladen begann, ist inzwischen eine ausgewachsene Band: Husten verpacken ihre skurrilen Geschichten, Gedichte und Beobachtungen in feingliedrige Gitarren-Pop-Songs, die stets etwas Dunkelheit in sich tragen. Gisbert zu Knyphausen, Moses Schneider und Tobias „der dünne Mann“ Friedrich sind in der Reihenfolge eigentlich Solo-Künstler, Produzent und Schriftsteller, aber alle auch gleichzeitig Songwriter.

Augustin am Keyboard und Marcus Schneider an der Gitarre rekrutiert. In dieser Besetzung nahm man nun in Spanien „Aus einem nachtlangen Jahr“ auf, eine Platte, die sich mit ihrem schroffen Pop von dunkel nach hell arbeitet. Die erste Single „Lass mich bitte nicht in Ruh“ schießt aber erstmal etwas Konfetti in den Nachthimmel.

15.10.2023 LaBrassBanda – Live Music Hall Köln

LaBrassBanda startet wieder richtig durch und zwar mit noch mehr Feuer als 2022, wo bei vielen ausverkauften Konzerten nachgeholt wurde, was in den beiden Jahren davor nicht
möglich war. 2023 ist der Konzertsommer abermals prall gefüllt. Neben einzigartigen Festivals in Tschechien, Belgien oder der Schweiz sind die Bandas auch wieder in ausgewählten
Bierzelten unterwegs. So wird beim ,,Heimspiel‘‘ in Hart/Chieming oder dem Bierzelt in Fischbachau der Zeltboden brennen. Auf der Brass Fire Tour sind sie, neben zahlreichen Open-Airs und Festivals wie das Tollwood in München oder das KSK musicOpen in Ludwigsburg, dann ab Oktober 2023 nach fünf Jahren wieder auf Clubtour quer durch Europa. Dabei spielen sie in Nürnberg, Erfurt, Frankfurt, Köln, Amsterdam, Hamburg, Berlin, Leipzig, Prag, Graz, Wien und Budapest.

15.10.2023 El Hotzo – Theater im Tanzbrunnen Köln

Maximilian Krach hat alles, was sich ein im Internet sozialisierter junger Mann im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhundert wünschen kann: Teure Uhren, eine amtliche Anzahl Follower, eine so einfache
wie geniale Geschäftsidee und einen unerschütterlichen Glauben an die eigene Einzigartigkeit. Da ihm daran gelegen ist, seine Erkenntnisse und Einsichten zu teilen, nimmt er sich alle paar Wochen
die Zeit, um einem vollbesetzten Seminarraum in mittleren und kleinen deutschen Großstädtenseine Ideen zuteilwerden zu lassen. Es geht um Wölfe und Schafe, um berühmte Einzelgänger und um den
Schlüssel zum Erfolg, der nicht wie so viele glauben irgendwo da draußen liegt, sondern viel, viel näher: im richtigen Mindset

17.10.2023 Von Wegen Lisbeth – Zakk Düsseldorf
18.10.2023 Von Wegen Lisbeth – Zakk Düsseldorf

Als „aufstrebende Berliner Indie-Band“ werden sie gern von der Presse betitelt. Das kann so nicht ganz korrekt sein, schließlich müssten sie dazu möglichst aus Großbritannien, Australien oder
wenigstens Mülheim an der Ruhr nach Berlin gezogen sein, um nach drei Monaten Berghain auf Labelkosten zwar völlig unzurechnungsfähig, dafür aber „total angekommen“ zu sein in dieser
„totally inspirierenden“ Stadt. Die fünf Jungs von Von Wegen Lisbeth sind glücklicherweise ungewöhnlich anders. Kein Andreas Bourani. Kein Becks Ice. Kein Döner außerhalb von Berlin. Eher
so Bärwaldpark.

Von Wegen Lisbeth selbst bezeichnen ihre Musik als Indie-Pop. Größtenteils wohl, weil sich dahinter alles verbergen kann. Wie soll man deutschsprachige Musik denn auch nennen, zu der neben der
klassischen Gitarre-Schlagzeug-Bass-Instrumentierung auch ein Regenbogenachttästler (buntes Metallophon, empfohlen ab drei Jahren), ein japanisches Omnichord (elektrische Harfe, Wert 2,50€)
oder eine Steeldrum (vergleiche: chinesische Wokpfanne) gehört? Dazu die feinsinnigen Texte von Sänger Matze, stets irgendwas zwischen bitterer Ironie, Großstadtmelancholie und brutaler
Punchline. Außerdem immer entlarvend pointiert – und natürlich immer über Mädchen.

18.10.2023 Sleaford Mods – Carlswerk Victoria Köln

Krieg in Europa, steigende Energiepreise, Inflation, eine erstarrte politische Klasse, die Post-Brexit-Übelkeit und ein gespaltenes Land, Verzweiflung, Wut und Entfremdung. War es in England jemals
schlimmer? Das fragen sich Sleaford Mods auf ihrer neuen Platte „UK Grim“, die am 10. März veröffentlicht wird, und geben die gewohnt deutliche Antwort. „Die Verwesung hat eingesetzt“, sagt Rapper Jason Williamson. „Wir sind alle Torys geworden, wir sind jetzt alle konservative Abgeordnete. Diener dieses trübseligen Aldi-Nationalismus.“

Anders gesagt, Williamson und sein kongenialer Partner Andrew Fearn sind auf ihrem inzwischen zwölften Album immer noch verdammt sauer auf ihr Land, seine Repräsentant*innen und seinen trostlosen Zustand im Allgemeinen. Obwohl weitgehend vor den Turbulenzen des Jahres 2022 geschrieben, nimmt die Platte auf unheimliche Weise die Erschütterungen einer Gesellschaft vorweg, die den Verstand verliert.

19.10.2023 Tina Dico – Konzerthaus Dortmund
28.10.2023 Tina Dico – Historische Stadthalle Wuppertal

Die dänische Musikerin, Komponistin und Singer-Songwriterin Tina Dico kehrt endlich zurück. Und um die Vorfreude auf ein Wiedersehen mit der talentierten und zauberhaften Dänin noch weiter zu schüren, kündigt sie an, pünktlich zur Tour auch endlich ein neues Album zu releasen. Der cineastisch-kraftvolle und oft elegische Skandi-Pop im Spannungsfeld von Folk und elegantem Elektro begeistert nicht nur in ihrer Heimat. Dass Tina Dico vor allem durch Facettenreichtum glänzt, zeigt sie durch ihren genreübergreifenden Stil, ihre ausgeklügelten Songarrangements sowie das breite Themenspektrum ihrer Texte. Mal folkig-countryesk, mal poetisch-nachdenklich; zwischen rockigen Tönen und gefühlvollem Singer-Songwriter Pop: So kennen und lieben Sie ihre Fans.

20.10.2023 Max Uthoff – Schauplatz Langenfeld

Eine Studie hat ergeben, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne von Internetnutzer*innen für einen bestimmten Inhalt bei 2,5 Sekunden liegt. Das Lesen des vorherigen Satzes hat ca. 4 Sekunden gedauert. Ich dürfte Sie also schon verloren haben. Und deswegen kann ich jetzt, nur für mich, erzählen, worum es in meinem nächsten Programm nicht gehen wird. Um Studien, die sich mit der durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne von irgendjemand beschäftigen. Und um Inhalte, die in 2,5 Sekunden erfasst werden können, also Christian Lindner. Worum es tatsächlich geht? Vielleicht um Erziehung, Periodenprodukte und die Frage, ob der Letzte wirklich das Licht ausmacht. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht um die große Frage, wer die Verantwortung für den ganzen Mist trägt. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht wird der Wahnsinn unserer Zeit wieder wie gewohnt hinterhältig, absurd, linksextrem und albern aufgearbeitet. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht lüfte ich dann sogar das Geheimnis, ob es sich bei diesem Pressetext nur um den schamlosen Versuch handelt, Sie neugierig zu machen und Ihnen Ihre Barschaft aus der Tasche zu ziehen. Vielleicht aber auch nicht. Wie dem auch sei, ich freue mich auf Sie. Vielleicht.

21.10.2023 – Das Lumpenpack – Palladium Köln

Kann es sein, dass du zu lange auf keinem Das Lumpenpack Konzert warst? Eine Frage, die pauschal mit „Ja“ zu beantworten ist. Abhilfe schafft nun die frisch für den Herbst ’23 angekündigte „Kann es
sein, dass…“-Tour der Stuttgarter Band. Die wohl unterhaltsamste Rockband Kontinentaleuropas, Das Lumpenpack, kommt dabei unter anderem ins Kölner Palladium und die Hamburger Große Freiheit
36, sowie zehn weitere deutsche Städte. Der über die ausgedehnten Touren gewachsene & etablierte Indierocksound treibt dabei die längst Markenzeichen gewordenen pointierten Texte in Ohren,
Herzen und Köpfe der Konzertbesucher:Innen. Allerdings bietet das um den neuen Rest der Band verstärkte Duo stets mehr als ein reines Konzerterlebnis. Kurzweilig und interaktiv entfaltet sich eine
Show, die die Zuschauer:Innen verschwitzt, atemlos und mit offenen Mündern zurücklässt.

Ja, es kann sein, dass du zu lange auf keinem Das Lumpenpack Konzert warst, aber das lässt sich ändern!

23.10.2023 Ian Hooper – Club Bahnhof Ehrenfeld Köln

Der Weg der Bequemlichkeit und Vorhersehbarkeit ist einer, der oft gesucht wird, und Ian Hooper hätte ihn leicht weitergehen können: ein weiteres Album mit seiner Band Mighty Oaks aufnehmen,
zusehen, wie es in die deutschen Charts einsteigt, und sich an dem Lob für die Tiefe und Melancholie erfreuen, die sein Songwriting ausmachen. Doch Ian Hooper entschied sich für das Unbekannte, für
den Weg des größeren Widerstands, ein Muster, das sich in seinem Leben wiederholt hat. Als er mit Anfang zwanzig seine Heimat Washington State verließ und nach Berlin zog, oder als er sein Studium
und seine vielversprechende Karriere in der Politik gegen die Musik eintauschte, tat er das nicht, weil es ein sicherer und beständiger Weg war – er tat es, um etwas über sich selbst zu lernen und um das Abenteuer zu genießen. Jetzt, nach zehn Jahren Musikkarriere, die ihn auf einigen der größten Bühnen der Welt – von Lollapalooza bis Rock am Ring – gesehen hat, geht er einen anderen Weg für
sich selbst.

24.10.2023 Tim Vantol – Helios 37 Köln

Am 22. Mai 2020 erschien Tim Vantols neueste Album „Better Days“. Diese Platte beinhaltet Songs, die so klingen, als würde man sie schon ewig kennen. Wenn man den Niederländer privat besuchen möchte, muss man bis zum Alpensaum in Berchtesgaden reisen: 800 Meter über Null und eine wohltuende Dimension entfernt vom stressigen Trubel der Großstadt. Berchtesgaden, das sei „Next Level Bayern“, sagt der Sänger. Drei Meter Schnee vor der Haustür gab es letzten Winter, Vantol fühlt sich hier wohl und das hört man in seinen Songs. Der Ort mit seinen netten und zugänglichen Einwohnern trägt wohl auch seinen Teil dazu bei. Die Musik des Albums „Better Days“ lässt sich ebenfalls als „Next Level“ bezeichnen: wie die letzte Perle auf der Schnur muskulöser Rockalben, die dem Niederländer in den letzten vierzehn Jahren eine treue Fanbase sichern konnte. „Better Days“ ist vermutlich das mit Abstand persönlichste Werk des Musikers. „Meine Songs sind immer aus der Perspektive meines Lebens geschrieben, aber sie sollen gleichzeitig so offen wie möglich bleiben“, sagt der Sänger. Gleich der erste Song „No More“ enthält eine dieser typischen Tim-Vantol-Zeilen, die klingen, als wären sie frisch auf die Seele tätowiert worden: „Brand new directions are waiting for you“ heißt es da, aber es kommt einmal mehr auf die Stimme an, die diese Zeilen singt.

Denn Tim Vantols Stimme klingt immer all in. Sie klingt wie der Arm, der einen zurück über die Brüstung ins Fenster zieht, aus dem man gefallen ist. Wie der Rudelführer einer gutartigen Gang oder der letzte verantwortungsvolle Typ in einer verrückten Welt. Sie klingt, als ob der Sozialismus mit Leuten wie ihm funktionieren würde. Rau, aber eben nur so rau wie ein Wollpullover und nicht wie berstendes Schmirgelpapier. Vor allem klingt sie mitreißend – und das wiederum passt zur einer Musik, die nur den Vorwärtsgang kennt. „Sei dankbar darüber, dass du Familie und Freunde hast und sag es ihnen“, scheint etwa „Tell Them“ zu sagen. Nichts im Leben ist selbstverständlich, umso wichtiger erscheint es, positive Gedanken auch regelmäßig auszusprechen.

Eine verworfene EP mit beklemmendem Songmaterial spä ter erkannte der Musiker: „Es gibt nur drei Wege, um mit sich selbst umzugehen. Man kann so bleiben, wie man ist; man kann sich aus schwierigen Lebenslagen herauskämpfen; oder man kann noch tiefer hineinfallen, was immer die Konsequenzen sind.“ Glücklicherweise schaffte es Tim, aus dem Hässlichen das Schöne herauszuarbeiten und damit die etwas ironische Situation, zum Trostspender mit wundem Kern zu werden. „Better Days“ ist nämlich alles andere als verdrießlich geworden. „Beim Hören soll man nicht denken: Oh, fuck my life“, betont Tim Vantol. „Ich will die Leute eher motivieren. Manchmal liegt man am Boden, aber es gibt immer einen Grund, weiterzumachen. Es gibt Menschen, die brauchen diese kleine Aufmunterung, und genau die will ich ihnen geben.“

Auf dem neuen Album explodiert Tim Vantol geradezu mit neuem Lebensmut, hebt die Faust, heult den Mond an, krempelt die Arme hoch und lässt ein Triumphgeschrei hören, für das niemand zu alt ist. Das Titelstück gibt die Marschrichtung mit krachenden Gitarren und galoppierenden Drums vor: „I want to wake up next to you and feel unbroken.“ „A River Full Of Reasons“ schlägt in dieselbe Kerbe und spielt mitten in seinem Melodie-Crunch diesen einen entwaffnenden Moll-Akkord, der einem das Hemd aufknöpft und die Hand aufs Herz legt.

Womit wir bei „You Will Never“ wären – dem Trink-, Fußball-, Weihnachts- oder Liebeslied sowie Protestsong in einem. Das man an der Theke singen kann, in der Badewanne oder auf den Barrikaden. Bis die Stimme aufgibt und der Refrain dem Schicksal Angst zu machen beginnt. Im Song heißt es ganz einfach: „You are never gonna get me down!“

Wie sagt Tim Vantol so schön?
„Ich war am Arsch und jetzt erzähle ich den Leuten, wie es ihnen gut gehen soll. Ist das heuchlerisch?“

25.10.2023 Kula Shaker – Bürgerhaus Stollwerck Köln

Die Hippie-Band des Britpop ist zurück: Vor einem Jahr veröffentlichten Kula Shaker ihr sechstes Studioalbum „1st Congregational Church Of Eternal Love (And Free Hugs)“, dieses Jahr kommen die
Engländer nach sieben Jahren mit neuer Musik zu uns auf Tour. Nach wechselhaftem Beginn unter verschiedenen Bandnamen und in unterschiedlichen Besetzungen, ging Sänger und Gitarrist Crispian
Mills nach Indien, wurde erleuchtet und benannte seine Band fortan nach einem indischen Fürsten aus dem neunten Jahrhundert. Seither begeistert dieser Indie-Pop mit den Folk-Einflüssen, den
psychedelischen Spielereien und den Einsprengseln indischer Musik die Fans und Kritiker*innen gleichermaßen. Wobei die jüngste Platte eher ein Ausflug in andere Gefilde ist: Nichts weniger als die
Musik der Sixties steht im Zentrum. Wer dabei sein will, wenn Kula Shaker mit großem Sound und einer tollen Show die Welt retten, muss im Oktober eines der Konzerte besuchen.

27.10.2023 M. Walking On The Water – Blue Shell Köln

M. Walking On The Water sind eine „musikalische Legende“ und waren neben Phillip Boa und Poems For Laila die Independentgrößen der deutschen Szene der 80er. Besonders ihre Live-Konzerte waren
ein „must go“ für großartige Stimmung und endeten oft nach weit über zwei Stunden Hochstimmung in endlosen Zugaberufen. Beweis dafür waren in all den Jahren viele ausverkaufte Tourneen der Band
in Deutschland und Österreich. Nach neun Alben und 15 Jahren auf Tour verstreuten sich Ende der 90er die Wege der Mʼs in alle Winde. Sänger und Gitarrist Markus gründete „Jansen“ und macht
Theatermusik, Sänger und Akkordeonspieler Mike nahm zwei Platten mit „Gloss“ auf und restaurierte alte Segelschiffe, Drummer Martell tourte mit Dick Brave und veröffentlichte sein erstes Buch
„Unverarschbar“, Axel reiste mit James Last durch China und versorgte halb Deutschland mit Geigensounds, Bassist Konrad schließlich gründete eine Webagentur und spielte Jazz. Bei einem
Jubiläum ihrer alten Krefelder Stammkneipe fanden sich, eingefädelt von Lichtfrau Sigi, erstmals alle auf der selben Bühne wieder und spielten spontan ein legendäres Konzert. Schon beim ersten Klang von „Party in the Cemetary“, „Rosemary“ oder „Poison“ war der alte Zauber wieder da, als wäre er nie fort gewesen. Also traf man sich wieder öfter und spielte gelegentlich ein paar Konzerte, jedochnoch ohne auf eine neue Veröffentlichung hin zu arbeiten.. Ein Konzert kann keine bessere Grundlage haben. Und wir können wirklich aus Erfahrung sagen: Ein M. Walking-Konzert ist großartig. Die Musik ist voller Spielfreude und nach nun elf Alben und über hundert Songs im Repertoire gibt es nach all den Jahren ein wirkliches „Best Of“. Live ist ein M. Walking On The Water-Konzert immer ein Fest.

30.10.2023 Calexico – Philharmonie Köln

Vor 20 Jahren veröffentlichten Calexico ihr herausragendes Album »Feast of Wire«. Um dieses Jubiläum zu feiern, kündigt die Band um Joey Burns und John Convertino eine erweiterte Neuauflage an, die am 26. Mai erscheinen wird.

Schon bevor Calexico ihr viertes Album veröffentlichten, war es schwer zu sagen, wo und wie man die Band einzuordnen hatte. Seit ihrem Debütalbum »Spoke« aus dem Jahr 1996 hatte das Duo aus Tucson, Arizona, eine unverwechselbare musikalische Mischung entwickelt. Die Alben »The Black Light« (1998) und »Hot Rail« (2000) bauten auf einer Freiheit auf, die Joey und John bis vor Kurzem auch als Teil von Giant Sand ausgeübt hatten. »Feast of Wire« war der vorläufige Höhepunkt mit seiner genialen Mischung aus Wüstenrock, Texmex, Latin, Late-Night-Jazz und Spaghettiwesternsounds, verewigt in einfach großartigen Songs und Instrumentals.

Calexico haben den größten Teil der letzten drei Jahrzehnte damit verbracht, das staubige musikalische Grenzland des amerikanischen Südwestens zu erkunden und einzigartige, cinematische Sounds zu schreiben, die so geheimnisvoll und großartig sind wie die trockenen Wüstenlandschaften, die sie inspiriert haben.


31.10.2023 Nicole Jäger – Bürgerhaus Stollwerck Köln

Mit „Walküre“ stellt sich Nicole Jäger erneut mit scharfem Schwert den Dramen des menschlichen Lebens, um sie furchtlos zu einem totkomischen Bühnenprogramm zu verarbeiten, das die Zuschauer auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt. Denn auf der Bühne ist sie nicht nur brüllend komisch, sondern rührt ihr Publikum oft auch zu Tränen. Humor entsteht aus Schmerz – und Humor nimmt Schmerzen! Thematisch befasst „Walküre“ sich mit allen Themen, mit denen sie als Frau konfrontiert ist: Vom Umgang mit dem eigenen Körper, über die Frage, wie man richtig maskulin einen Teppich verlegt, bis zu ihren eigenen Gewalterfahrungen.

Soundchecker.Koeln wünscht viel Spaß!

Text: Pressemitteilung

Erzählt von uns: Facebooktwitterby feather