Ein sehr schönes Missgeschick!

Mockemalör – Riesen

Mockemalör aus Berlin machen ohne Übertreibung einen einzigartigen Sound und ihr Name ist alemannisch und bedeutet „Schönes Missgeschick“ und genauso schön seltsam ist auch der Sound der Band. Geschickt verknüpfen sie Jazzelemente mit feinstem Elektrosound und darüber singt Frontfrau Magdalena Gantner kryptische Texte angelehnt an die 20er Jahre und erinnert damit an die Vaudeville Bewegung. Mit Martin Bach am Schlagzeugeug und Keyboarder Simon Seeger wirken die poetischen Texte sehr. Die Schwarzwälderin Gantner kann klingen wie Nina Hagen oder Mieze von MIA, wie in Absagen, oder auch flüsternd wie in Mantra. Die Texte sind nicht mehr, wie noch auf dem Debütalbum Schwarzer Wald, auf alemannisch verfasst, so dass man sie jetzt unfallfrei mitlesen kann.

Ein Album, das fasziniert und das enorm abwechslungsreich produziert ist. Im Song Nie wieder Baden gibt es einen 80er Synthiesound a la Visage der auf eine Rappassage trifft und später hört man dann die geschulte Stimme der Sängerin, die auch als ausgebildete Mezzosopranistin, auch in der Oper eine gute Figur abgeben könnte.

Das  Titelstück Riesen  ist eher eine Pop Nummer mit Ohrwurmcharakter. Wer eine hochambitionierte und darüberhinaus spannende Melange aus Varieté, Pop, Jazz und Punk sucht, der kommt an diesem schönem Missgeschick garantiert nicht vorbei.

Mockemalör live:

07.10. DE – Freiburg, Jazzhaus
08.10. DE – Offenburg, Salmen
10.10. DE – Hamburg, Kukkuun
13.10. DE – Berlin, Grüner Salon
18.10. DE – Köln, Kulturcafe Lichtung
23.10. CH – Bern, Ono
26.10. DE – Bergen, Ladenbergen

mo

Text: Dennis Kresse

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