Sharon van Etten – Remind me tomorrow
Das Cover, das sich die New Yorkerin oder besser, die in New Yersey auf die Welt gekommene, Sharon van Etten für ihr neues Album Remind me tomorrow ausgedacht hat, könnte der Alptraum sein, der gerade durch Netflix bekannt gewordene japanische Aufräumexpertin Marie Kondo, die gerade jedermann versucht Ordnung beizubringen. Auf dem Cover ist ein reichlich chaotisches Kinderzimmer zu sehen, So what. Remind me tomorrow. Wenn man aber der Musik der US-Amerikanerin folgt, dann wird man reich belohnt. Schon der Opener I told you everything erinnert an die große Patti Smith und entschädigt für eine Wartezeit von 4 Jahren.
Die Frau mit den mannigfaltigen Soft Skills, die sie durch ihre Arbeit als Schauspielerin, Designerin, Soundtrack-Produzentin und Sängerin längst bewiesen hat, machen aus Remind me tomorrow ein hochspannendes Album, voller Variabilität. Mit Indie Rock, der auf Elektroelemente trifft und in den Nummern wie Comeback Kid wo sie wie Florence & the Mashine oder gar Siouxise Sioux klingt, kann van Etten voll und ganz überzeugen.
Seventeen überzeugt mit einem bitteren aber trotzdem Hoffnung versprechenden Refrain, der an Bruce Springsteen erinnert, der auch wie Van Etten aus New Jersey stammt und dem sie in Sachen Authentizität in nichts nach steht.
Mit Remind me tomorrow kommt Sharon van Etten auf Tour und wer Lucinda Williams, Nick Cave oder andere mag, der kommt bei den Konzerten voll auf seine Kosten.
Sharon Van Etten – live 2019:
02.04.19 – Luxor (Köln)
03.04.19 – Strom (München)
05.04.19 – Lido (Berlin)
06.04.19 – Hamburg (Grünspan)
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Text: Dennis Kresse
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