Dendemann – Da nich für!
Der oft in Hip-Hop Kreisen gemachte Witz, das man bald ein neues Dendemann Album zu hören bekommt, unterstützt mit einem ironischen Augenzwinkern, ist auserzählt. Neun Jahre nach der Veröffentlichung seines letzten Albums Vom Vintage verweht, erscheinen jetzt 12 neue Tracks des Rappers aus Wickede. Natürlich war Dende während dieser Zeit nicht faul, wie etwa sein Wirken als Bandleader im ZDF Neo Magazin Royale mit Jan Böhmermann eindrucksvoll bewies. Etwa die Geschichte des deutschen Raps, wo sich Dendemann mit Jan, seiner Begleitband, der freien Radikale und unzähligen Gästen, durch über 25 Jahre deutschen Hip-Hop arbeitete, schrieb Fernsehgeschichte.
Mit da nich für!, liefert Dendemann ein starkes Album ab, das die Wartezeit mehr als entschädigt. Mit cleveren Reimen,ist er den jungen Rappern immer noch mehr als eine Nasenlänge voraus. Man muss das Album häufiger hören, um alle textlichen Feinheiten zu erkennen.
Reggae, Trap und klassischer HipHop sind das Rezept, das den auch schon 45 jährigen Mann auszeichnet. Dazu kommen Gastbeiträge von Casper, Trettmann, den Beatsteaks und den Beginnern, die ein gänzlich entspanntes Album bereichern.
Produziert von The Krauts (Seeed, Marteria) und KitschKrieg (Standard) kann man die Sicht des Daniel Ebel auf die Welt genießen. Wenn er mit seiner unverkennbaren Stimme rappt, dann spürt man in Songs wie Littbarski, Zauberland mit einem Sample, des unvergessenen Rio Reisers, Keine Parolen oder Wo ich wech bin, dass Dendemann noch immer eine coole Sau ist.
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Text: Dennis Kresse
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