Dr. Feelgood!

Wilko Johnson – Blow your mind

Eigentlich wäre das Leben des Wilko Johnson ein hochinteressanter Stoff für eine Verfilmung. Schon mit den Pub-Rockern von Dr. Feelgood sorgte er mit Milk & Alcohol für die von Andy Warhol prognostizierten „15 Minuten des Ruhm“. Als er dann die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium erhielt, ließ er sich davon nicht runterziehen, sondern es verabschiedete sich Wilko Johnson indem er ein letztes Album mit The Who Sänger Roger Daltrey aufnahm und dieses Werk Going back home wurde das erfolgreichste Album seiner Karriere. Wie durch ein Wunder besiegte er den Krebs und veröffentlicht jetzt mit Blow your mind ein Album, das die Krebsdiagnose und die schwere Zeit danach thematisiert. Aber wer jetzt ein schweres Album in Moll erwartet, der irrt sich. Es ist ein astreines Blues Rock Album entstanden.

Produziert von Dave Eringa, der auch bei dem jüngsten Album von Roger Daltrey an den Reglern saß ist ein lebensbejahendes Album entstanden. Eingespielt von Johnsons langjährigen Mitmusikern Norman Watt-Roy am Bass und Dylan Howe am Schlagzeug, Mick Talbot, den der ein oder andere noch als zweiter Mann bei The Style Council, dem Projekt von Paul Weller her kennen könnnte, sowie Steve Weston an der Blues Harp,  sie alle machen aus Blow your mind ein hervorragendes Album.

Der 70jährige Haudegen, der nach 30 Jahren neue Songs schrieb, hat sich hier mit seinem aggressiven Gitarrenspiel und seiner rauchigen Stimme, selbst übertroffen.

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Text: Dennis Kresse

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