Die tun nichts, die wollen nur spielen!

The Toten Crackhuren im Kofferraum/Die Daniels – Museum Köln (20.03.2019)

Eine der ambitioniertesten Bands der letzten Jahre sind The Toten Crackhuren im Kofferraum. Mit ihrer Mischung aus Electro-Clash mit NDW Anteilen und sogar Schlagerelementen, haben die vier Damen um Frontfrau Luise „Lulu“ Fuckface, das Momentum auf ihrer Seite. Mit ihrem dritten Album Bitchlifecrisis gelang ihnen der mehr als verdiente Chartseinstieg auf einem respektablen 52. Platz. Deutschlands letzte RIOTGRRRRL-Band, weiß genau was sie tut und das ist frech, sexy und respektlos und diese drei Attribute passen wunderbar in den Zeitgeist und das nicht nur in der Hauptstadt sondern überall. Dass auch die großen Festivals wie das Hurricane auf die vier Damen aufmerksam wurden und sie für das Open Air Festival in diesem Sommer verpflichtet haben, das ist alles andere als ein Zufall oder gar eine Sensation, im Gegenteil. Der Erfolg ist hart erarbeitet.

Ehe man aber The Toten Crackhuren im Kofferraum auf der Bühne der Kneipe Museum in der Kölner Südstadt zu sehen bekam, gab es noch einen der sorgsam ausgewählten Support Acts der Tour zu bewundern.

Die Daniels, so nennt sich die aus Musikern der Shitlers, Pinguin Flugschau und Abschaumbad bestehende Combo, die mit ihrem Schlagerpunk schnell die, ohnehin schon partywütige Meute, im kleinen Museum begeistern. Neben Coversongs haben die Jungs auch noch eine Hymne über die einfachen Leute und U-Boote, die man garantiert auch über die Stadtgrenzen von Essen heraus wahrnehmen wird.

Um 21:30 Uhr ist dann endlich die Zeit für die Crackhuren und man ist überrascht was Lulu, Doreen, Ilay und Kristeenager und ihre Musiker hier bieten. Natürlich stehen die Songs wie Jobcenterfotzen, was zu einer beleidigten Reaktion der Bundesagentur für Arbeit führte, manche Menschen verfügen halt über gar kein Humorverständnis, QVC gegen Geilheit, Minus 1 und Ok Ciao auf der Setlist.

Aber natürlich werden auch die alten Nummern der Tchiks wie Katzenfleisch, Wir hassen Sport im Crackhuren typischen Style gespielt.

Dass man aber bei der Truppe auf alles gefasst sein muss, das beweisen The Toten Crackhuren im Kofferraum mit einer unfassbaren Pianoversion des Openers des neuen Albums. Wir sind keine Band, wir sind ne Selbsthilfegruppe und wer hätte gedacht, dass ein Lied, das mit „Scheiße“ beginnt auch als Ballade dienen kann.

Ehe man sich mit der bekannten Nummer Ich und mein Pony verabschiedete und sich zur feuchtfröhlichen After Show Party  begibt,  bleibt aber die Erkenntnis, dass diese Show gut war und der Erfolg der Ladies sich garantiert noch steigern wird, das ist sicher.

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Text: Dennis Kresse

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