Der Mann der vom Himmel fiel!

Monika Hempel – Klaus Nomi – Stimme im Orbit

Auf einmal war er da, ein Mann, wie man ihn im deutschen Fernsehen wohl noch nie gesehen hat. Sein Gesicht weiß geschminkt wie eine japanische Kabuki-Maske, wie man sie vielleicht schon mal bei der Metal-Band KISS gesehen hatte, aber da war noch diese Frisur, die steil aufragte, mit rasierten Augenbrauen, schwarz geschminkten Lippen und dazu diese ungewöhnliche Stimme.

Denn was an diesem Abend, dem 27. März 1982, sich in einem ZDF-Studio in München in der Sendung Na Sowas! mit Thomas Gottschalk, dem total irritierten deutschen Publikum vorstellte, galt in New York, was damals in den Zeiten, bevor das Internet seinen Siegeszug antreten sollte, in einer anderen Welt befand, als letzter Schrei.

Klaus Nomi hieß der Sänger, der als Kountertenor seine besondere Stimme einsetzte und dessen Songs noch heute Künstler inspiriert. Schon 1978 wurde sein außergewöhnlicher Stil von niemand Geringerem als David Bowie so geschätzt, dass er Nomi als Background-Sänger in der NBC-Show Saturday Night Live besetzte.

Die Autorin Monika Hempel erzählt die Geschichte Nomis, der am 24. Januar 1944 in Immenstadt im Allgäu geboren wurde und der als einer der ersten AIDS-Toten am 06. August 1983 starb, detailliert.

Vom jungen Klaus Sperber, der erst später nach einer Ausbildung zum Konditor begann, Arien zu singen, was ihn im Jahr 1973 nach New York City brachte.

Hempel begab sich auf Spurensuche und wurde fündig und konnte so anhand von Gesprächen mit Freunden und Weggefährten ein spannendes Bild des Künstlers Klaus Nomi malen. Auch wer Nomi noch nicht kannte, wird in dieser Biographie eine spannende Lektüre finden.

 

Text: Dennis Kresse

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