Letzten Monat kündigte die niederländische Band De Staat ihr besonderes Releasekonzept (red), (yellow), (blue) via Virgin Music an. Zusammengefasst als eine große Kollektion an Songs werden diese jeweils in die Primärfarben Rot, Gelb und Blau unterteilt, um die verschiedenen Stimmungen der Stücke zu untermalen. Fernab des typischen Album- und Singleformates werden so im Verlauf des kommenden Jahres 2022 insgesamt vier bunte Releasepakete mit jeweils drei Songs unterschiedlicher Farbe präsentiert. Heute zeigen De Staat das Video zur Fokussingle “Numbers Up” (yellow), die zuvor mit den weiteren Stücken “Look At Me” (red) und “What Goes, Let Go” (blue) im Gepäck veröffentlicht wurde.
“Numbers Up” aus diesem ersten Drei-Song-Release ist ein aufrüttelnd rockiger Song. Mit 80er-Funk-Elementen und verspielter Bassline lässt der Song Einflüsse der Talking Heads erkennen und wurde von Sänger und Gitarrist Torre Florim zusammen mit Bandkollege Rocco Heuting und dessen Bruder Jimmi geschrieben, der auch als Solokünstler Jo Goes Hunting bekannt ist. De Staat liefern hier einen weiteren ironischen Blick auf die moderne Psychologie und unsere Obsession mit Statistiken und unserem erhöhten Herzschlag, wenn wir schauen, wie viele “Likes” und süchtig machende Followerzahlen wir haben. “‘Numbers Up’ thematisiert die Besessenheit von Zahlen: Views, Streams – was auch immer. Freude scheint nun messbar zu sein. Qualität wird quantifiziert. Gefühle werden vereinheitlicht”, erklärt Florim über den Song.
Über das zugehörige Video zu “Numbers Up” fügt Florim weiter hinzu: “Das Video ist eine Anlehnung an die Videos von Bandauftritten im TV aus vergangenen Zeiten, welche wir lieben. Anstelle eines typischen Publikums, sind wir jedoch umgeben von einer “neuen und verbesserten” sowie vereinfachten Form des Publikums: den Emojis.”
(red), (yellow), (blue) versteht sich als Songwriting-Experiment, das auch dem Genre-Konzept in der Musik ein wenig gegenspielen soll – wurde doch zu oft versucht, die Musik von De Staat in eine richtige Genre-Schublade einzuordnen. Die den verschiedenen Stimmungen zugeordneten drei Farben des Projekts liefern eine passende Alternative. “(red) repräsentiert den düsteren, aggressiveren Aspekt von uns und auch den Teil von mir, der über das Ego schreibt”, erklärt Florim. “(yellow) steht für die heiteren und tanzbaren Songs, während (blue) einen introspektiven und persönlichen Charakter abbildet, für den ich tiefer in mich selbst hinein blicke. Für (blue) singe ich richtig – für (red) hört ihr mich oft eher schreien!”. Die Drei-Primärfarben-Idee ermöglicht es Florim so seinen unterschiedlichen Songwriting-Facetten mehr Raum zum Atmen zu geben – etwas, was er nicht unbedingt immer im konventionellen Album-Format findet.
De Staat befinden sich noch immer – was nicht unbedingt gegeben ist – in der gleichen Konstellation wie bei ihrer Gründung zu High-School-Zeiten mit Torre Florim (Leadsänger und Gitarrist), Rocco Hueting (Synthies, Gitarre, Gesang), Tim van Delft (Schlagzeug) und Vedran Mirčetić (Gitarre). Mit Supportshows für Muse und die Rolling Stones lassen sich die Band und ihr über 14 Jahre Bandkarriere entwickelter Stil nach wie vor nicht so einfach kategorisieren. Ihr kommendes Projekt (red), (yellow), (blue) wurde von Florim mit Jop Van Summeren als Soundengineer in den De Staat Studios in Jacobiberg produziert und folgt auf ihr Album Bubble Gum aus dem Jahr 2019. Gemischt wurden die neuen Songs von Andrew Scheps, der mit den Grammy Awards für seine Arbeit an Red Hot Chili Peppers‘ Stadium Arcadium (Best Rock Album), Adeles 21 (Album of the Year) und Ziggy Marleys Fly Rasta (Best Reggae Album) ausgezeichnet wurde.
Text: Pressemitteilung
Credits: Nick Helderman
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