Dandy!

Bryan Ferry – Mamouna und Horoscope

Bryan Ferry war schon mondän, als kaum jemand dieses Wort benutzt hat. Ein Dandy vor dem Herrn, der in Maßanzügen das genaue Gegenstück zur Punkbewegung war, die Ende der 1970er Jahre von London aus zu einem weltweiten Phänomen wurde, Mit Roxy Music schuf Ferry Klassiker wie Oh Yeah, On the radio, Dance away oder Virginia Plain. Der erfolgreichste Hit war ein Cover von John Lennon und dieses Jealous Guy wurde in der Roxy Music Version bekannter als die von Lennon. Dass Ferry ein großer Interpret von Songs anderer ist, das ist bekannt. Auf seinem neunten Album Mamouna aus dem Jahr 1994 verzichtete er aber auf jegliche Coverversion.

In der 20th Years Version von Mamouna darf man sich über einiges an Bonustracks freuen, die mit der ungemein charismatischen Stimme des Mannes freuen. Auch die Band, die Ferry um sich geschart hat, reicht um Begeisterung zu entfachen.

Nile Rodgers, Guy Pratt und Steve Ferrone standen zur Verfügung und machen aus Songs wie N.Y.C. Oder The 39 Steps. Wenn dann noch die Roxy Music-Bandkollegen Phil Manzanera, Andy Mackay und Brian Eno vorbeikommen ist Qualität immer hoch.

Unter dem Titel Horroscope enthält die Box auch das bislang unveröffentlichte Horoscope Album, das Mamouna hätte vorausgehen sollen, darunter eine spektakuläre Mother of Pearl Version aus dem Roxy Music Album Stranded (1974), sowie eine CD mit Raritäten und Outtakes

Eine wirklich gute Werkschau einer schier unüberblickbaren Karriere.

Text: Dennis Kresse

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