„Blues Brothers: Chaos, Kult und R&B“

Daniel de Visés Buch „Blues Brothers“ erzählt auf fesselnde Weise die Entstehungsgeschichte des Kultfilms von 1980 und beleuchtet dabei vor allem die außergewöhnliche Freundschaft zwischen John Belushi und Dan Aykroyd. De Visé zeichnet die beiden Hauptfiguren differenziert: Aykroyd erscheint als obsessiver Method-Actor, während Belushi mit leidenschaftlichen Instinkten, aber ohne festen Plan agiert. Diese Dynamik macht nachvollziehbar, wie ihre Zusammenarbeit auf der Bühne und vor der Kamera funktionierte.

Der Autor geht detailliert auf die Entwicklung des Films ein, der ursprünglich als Sketch in der „Saturday Night Live“-Show begann und sich zu einem ambitionierten Projekt entwickelte. Die chaotischen Dreharbeiten in Chicago, Belushis persönliche Probleme und die Zusammenarbeit mit Regisseur John Landis werden lebendig geschildert, sodass der Leser ein klares Bild von den Herausforderungen und Höhepunkten der Produktion bekommt.

Ein zentraler Fokus des Buches liegt auf der Musik. Der Rhythm and Blues, der sowohl die Charaktere als auch die Handlung prägt, wird ebenso gewürdigt wie die Gastauftritte von Musiklegenden, die dem Film zusätzliche Tiefe und kulturelle Bedeutung verliehen. De Visé zeigt, wie der Film nicht nur zur Unterhaltung diente, sondern auch eine Liebeserklärung an die Musik und ihre Künstler darstellt.

„Blues Brothers“ ist mehr als ein Filmbericht: Es ist eine lebendige Chronik eines kulturellen Phänomens, das Musik, Comedy und Filmkunst miteinander verbindet. Daniel de Visé gelingt es, die Geschichte unterhaltsam und detailreich zu erzählen. Sein Buch ist daher ein Muss für Fans des Films, Musikliebhaber und alle, die sich für die amerikanische Comedy- und Improvisationsszene interessieren. Für Soundchecker Köln bietet das Werk zahlreiche Anknüpfungspunkte, um über Musik, Film und die Kunst des Geschichtenerzählens zu diskutieren.

Text: Dennis Kresse

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