
Blondie feiern ihr legendäres Comeback-Album No Exit von 1999 mit einer Deluxe-Neuauflage, die am 31. Oktober via BMG erscheint – erstmals auch auf Vinyl. Das Album markierte damals die Rückkehr der Band nach 17 Jahren Pause und brachte mit „Maria“ einen weltweiten Hit hervor. Die Neuauflage erscheint digital sowie als 2CD-Set, auf kristallklarem Doppel-Vinyl und als schwarze 2LP. Neben dem remasterten Original enthält sie Remixes, neue Liner Notes und mit „Hot Shot“ einen Song, der bislang nur in Japan veröffentlicht wurde – neu produziert und gemixt von David Wrench.
uch das Artwork erfährt ein Update: Rob Roth, Fotograf und Kreativdirektor des ursprünglichen Albums, hat die Neugestaltung übernommen. Roth, ein enger Weggefährte von Debbie Harry und Chris Stein und heute eine feste Größe in der New Yorker Kunstszene, schoss einst die Originalbilder im legendären Club Mother – ein Ort, der Ende der 90er den Nervenkitzel aus Überwachung, Sexualität und Spektakel bündelte. „Ich war damals geradezu besessen von der Idee der Überwachung“, erinnert sich Roth. „Für mich ergab das konzeptionell und künstlerisch vollkommen Sinn.“ Für die Neuauflage hat er Archivmaterial mit neuen Elementen kombiniert – und so eine zeitgemäße, visuell kraftvolle Reimagination geschaffen.
No Exit begann als fast aussichtsloses Projekt – nach Jahren der Trennung, individuellen Erfolgen, finanziellen Engpässen und dem Drang, wieder gemeinsam Musik zu machen. Doch genau daraus entstand eines der meistgefeierten Comebacks der späten 90er. Debbie Harry, Chris Stein, Clem Burke und Jimmy Destri fanden wieder zueinander, erst im Kellerstudio von Stein in Tribeca, später in den legendären Electric Lady Studios und bei Chung King. Mit Bassist Leigh Foxx und Gitarrist Paul Carbonara rückten zwei langjährige Wegbegleiter fest in die Band. Diese neue Chemie verlieh dem Album seinen Antrieb – und ließ Blondie wiederauferstehen, härter, schärfer und mit ungebrochener Energie.
Angeführt wurde die Rückkehr von Produzent Craig Leon, einer Schlüsselfigur der New Yorker Punk-Ära, der bereits mit den Ramones, Suicide, Talking Heads und Richard Hell gearbeitet hatte. Leon, der auch Blondies erste Single „X Offender“ 1976 betreut hatte, brachte sowohl Kontinuität als auch rohe Energie ein. Mit Vintage-Equipment aus dem inzwischen geschlossenen Blank Tape Studio fingen die Sessions genau das ein, was Blondie ausmachte: Erneuerung ohne Berechenbarkeit. „Wir wollten bewusst nichts Vorhersehbares machen – und trotzdem ein paar dieser kleinen Pop-Nummern einstreuen, für die Blondie bekannt sind“, sagt Debbie Harry.
Der Albumtitel No Exit, eine Anspielung auf Jean-Paul Sartres gleichnamiges Stück, fiel Clem Burke während einer Probe ein, als er die Worte immer wieder rief. „Er hörte einfach nicht auf“, erinnert sich Chris Stein lachend. „Aber es war ein cleveres Konzept. Uns gefiel das sofort.“ Der Gedanke der unausweichlichen künstlerischen Verstrickung – zwischen Band, Identität und Publikum – zieht sich seither wie ein stiller Faden durch das Album.
Als No Exit im Februar 1999 erschien, katapultierte es Blondie zurück ins Rampenlicht. „Maria“ wurde ihre sechste Nummer 1 in Großbritannien – exakt 20 Jahre nach „Heart of Glass“ – und führte eine neue Generation an Blondies unverwechselbare Mischung aus Pop und Schärfe heran. Songs wie das intensive „Nothing is Real but the Girl“, der Titeltrack mit einem Feature von Coolio oder „Under the Gun“, eine Hommage an Jeffrey Lee Pierce, zeigten die ganze Bandbreite. „Boom Boom in the Zoom Zoom Room“ markierte zudem Clem Burkes Songwriting-Debüt für die Band. No Exit löste Blondies längste Tour überhaupt aus – 13 Monate weltweit –, die ihre Live-Kraft und kulturelle Relevanz endgültig zementierte.
Die Deluxe-Neuauflage erhält zusätzliche Bedeutung, da sie noch vor Clem Burkes Tod Anfang des Jahres fertiggestellt wurde. Der Schlagzeuger, Gründungsmitglied und seit über vier Jahrzehnten das rhythmische Rückgrat der Band, prägte das Album spürbar. Seine Energie, Präzision und Kreativität sind auf No Exit allgegenwärtig – und machen die Neuauflage zugleich zu einem eindrucksvollen Vermächtnis seines unvergleichlichen Beitrags zum Sound und Geist von Blondie.
Text: Pressemitteilung
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