Are you ready, Art Brut?

Art Brut, Neoangin – Artheater, Köln (14.04.19)

Das dürfte die meist gestellte Frage des Konzerts von Art Brut gewesen sein. Vor jedem Song fragte Frontmann Eddie Argos, seine tapferen Mitstreiter, ob sie bereit wären und dann folgten die typischen Sounds, mit denen die Engländer mit ihrem unwiderstehlichen New British Wave schon längst ihren Stellenwert untermauert haben. Ehe man aber in das Vergnügen der ausführlichen Erklärungen des aufgekratzen Eddie Argos kam, gab es erst mal, Elektroklänge von Neoangin. Mit seinen Sounds ist Jim Avignon eh schon eine Ausnahme und diese Songs der „1 Mann Heimelektronikband“ wirken spannend. Der Berliner, der sich längst einen Namen als Maler, Musiker, Illustrator und Konzeptkünstler gemacht hat, ist unbedingt sehens und hörenswert.

Das gilt natürlich auch für Art Brut und da vor allem für Eddie. Wie aufgezogen, hüpft er über die Bühne, lässt sich aber auch mal im Saal sehen und leistet einiges. Wild und spontan, witzig und auch mal tragisch sind die kleinen Geschichten, die Art Brut mit den Zuschauern teilen.

Der redselige und hyperaktive Argos, kann aber auch singen,wie er sowohl in den Klassikern wie Formed a band, My little brother oder Emily Kane, die sich wunderbar mit den Nummern des Albums Wham! Bang! Pow! Let’s Rock Out! aus dem letzten Jahr ergänzen. Wie bei Hospital!, bei dem etwa die Rekonvaleszenz von Eddie Argos thematisiert wird, bei der sich der Sänger einer lebensbedrohlichen Operation unterziehen musste und daraufhin gleich mal einen Song schrieb.

Diese ungemein authentische Art der Band macht ihre Konzerte zu einem Schmelztiegel aus Fun-, Indie- und Artrock und dazu die epischen Ansagen von Eddie, fertig ist ein Konzept, das als Alleinstellungsmerkmal dient. Hut ab.

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Text: Dennis Kresse

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