Ane Brun covert Radiohead, Nick Cave, Joni Mitchell u.a. auf „Leave Me Breathless“!

Die norwegische Sängerin kündigt Coveralbum mit spannenden Tracks von Nick Cave, Radiohead, Joni Mitchell und anderen an! Ane Brun ist unbestritten eine der wichtigsten, wie auch angesehensten weiblichen Solokünstlerinnen Skandinaviens. Die in Norwegen geborene und in Stockholm lebende Sängerin konnte mit ihren bisherigen sechs Studioalben weltweit Erfolge feiern und touren.

Nun kündigt sie ihr neuestes Projekt an: Ein Album voller Cover-Versionen, beflügelt von nichts Geringerem als der Liebe und Romantik. Ein Themenkomplex, vor dem die mit zahlreichen norwegischen Grammys ausgezeichnete Sängerin auch in der Vergangenheit niemals zurückgeschreckt ist, jedoch dieses Mal begann alles anders: „Das ganze Projekt nahm seinen Anfang, als ich mich Hals über Kopf frisch verliebte. Ich nahm für diese Person einige Coverversionen auf, ganz einfach, weil ich von meinem Gefühlen komplett überwältigt war. Die Liebesgeschichte war nur kurz, aber ich verfolgte das Projekt auch nach dem Ende trotzdem weiter. Die ursprüngliche Idee war, Liebessongs und romantische Songs neu zu interpretieren, am Ende kamen dann aber doch noch ein paar thematische Ausreißer dazu.“

Wer Arne Bruns Schaffen verfolgt weiß, dass sie sich auch in der Vergangenheit gerne die Werke anderer Künstler aneignete und neu interpretierte. So spielte sie früher in diesem Jahr Stings „Why Should I Cry“ bei der Polar Music Prize Zeremonie, während der The Police-Frotnmann persönlich im Publikum saß. Ihre Live-Sets sind immer wieder mit Coverversionen angereichert, von Beyonces „Halo“ bis hin zu Arcade Fires „Neighbourhood #1 (Tunnels)“. Jedes Mal, wenn sie einen Song für sich vereinnahmt, bringt ihre außergewöhnliche Stimme und die grazilen Arrangements neue Betrachtungswinkel und bislang versteckte Tiefen zu Vorschein, die man gerade bei den meist sehr bekannten oder gar überhörten Tracks nicht vermutet hätte, und gibt ihnen dadurch einen Anstrich der sie so gut wie neu oder gar besser erscheinen lässt.

Durch die kurzlebige Liebesbeziehung beeinflussten Songs sind beispielsweise Lucinda Williams „Right In Time“, Bob Dylans „Make You Feel Love“ oder Nick Caves „Into My Arms“ und entstanden alleine zu Hause nur mit Gitarre und Mikrofon, bevor sie dann später im Studio mit zusätzlichen Arrangements verfeinert wurden. Nach dem Liebes-Aus erweiterte Brun ihren Horizont bei der Songauswahl, wenn auch einige Songs – so gibt sie zu – für sie ausgewählt wurden: Das im Original von Brenda Lee (aber besser von Elvis, Willie Nelson oder den Pet Shop Boys bekannte) „Your Are Always On My Mind“ spielte sie erstmals auf Anfrage bei einer TV-Wohltätigkeitsgala zugunsten von Kindern. Ihre unschuldige Interpretation des zweiten Dylan-Song „The Girl From The North Country“ entstand, als sie bei einer Tribute-Show zu Ehren von Bob Dylans Literatur-Nobelpreis-Auszeichnung auftrat.
Einen weitaus traurigeren Hintergrund haben Radioheads „How To Disappear Completely“ und Sades „By Your Side“. Diese spielte Brun auf der Beerdigung von Crispin Bevington, einem der fünf Todesopfer des Stockholmer Terroranschlags vom 07. April 2017. „Crispin und seine Frau Annika liebten diese beiden Songs und sie bat mich, speziell diese bei der Zeremonie zu spielen.“ Noch am gleichen Tag ging Brun mit Klas-Henrik Hörngren (Klabbes Bank) ins Studio, um die Stücke genau so aufzunehmen, wie sie sie vorher aufgeführt hatten. Sie fand das Ergebnis so gut, dass sie die Aufnahmen zu Ehren und der Erinnerung an Bevington mit auf das Album nahm.

Die Aufnahmen fanden in verschiedenen Stockholmer Tonstudios statt, wobei unter anderem in den Räumlichkeiten von ABBA-Björn Anderssons Stockholm’s Riksmixningsverket gearbeitet wurde und (Equipment-Nerds aufgepasst!) auch sein Yamaha GX-1 – die legendäre „Dream Machine“ – zum Einsatz kam – zu Hören auf Bruns Version von Mariah Careys „Hero“.

Es ist Ane Bruns großer Begabung zu verdanken, die richtige Stimmung und die Bedeutung der von ihr gewählten Songs zu finden, dass „Leave Me Breathless“ zu keinem Moment weniger als ausgezeichnet ist.

„Es ist eine lange Tradition in der Geschichte populärer Musik, dass Künstler die Werke anderer Leute neu interpretieren“ resümiert die Sängerin. „So viele große Sängerinnen und Sänger haben es getan: Sinatra, Nina Simone, Ella Fitzgerald, Jeff Buckley, Billie Holliday, Elvis… Für mich ist es ein wahres Geschenk, wenn eine Sängerin oder ein Sänger die/den ich liebe einen Song singt, den ich liebe und ich glaube dies ist genau, was dieses Album sein kann – für Leute die meine Stimme mögen und mich Songs singen hören, die sie lieben. Ganz simpel. So also ob man mit spät abends mit mir zusammen sitzen würde und ich meine Gitarre in die Hand nähme, um ein paar bekannte Songs zu singen, Einfach nur weil ich mich gerade danach fühle und weil es Dich glücklich macht…“

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