Ab in die Charts!

Andreas Dorau – Die Liebe und der Ärger der Anderen

Er galt immer fälschlicherweise als „Wunderkind der Neuen Deutschen Welle“, der Dorau. Seit er im Alter von 15 Jahren mit seinen Mitschülerinnen, den Marinas und Fred vom Jupiter einen bundesweiten Hit hatte. Danach hatte er erst einmal genug vom Showbusiness und machte eine längere Pause, in der er sein Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in München beendete. Aber ganz von der Musik konnte Dorau auch nicht lassen und so entschied er sich zu einem Comeback. Ganz, wie man es von Dorau gewohnt ist, mit kryptischen Texten und viel Synthesizern und schuf so einige Clubhits, wie das Telefon sagt Du oder Girls in love.

Mit dem Nachfolger des Albums Aus der Bibliothéque, wo ihm die Jungs der Liga der gewöhnlichen Gentlemen, ehemals Superpunk, musikalisch unterstützten erscheint jetzt Die Liebe und der Ärger der Anderen.

Die textlich überraschendste Nummer Ossi mit Schwan (im Song geht’s um einen Vorfall, bei dem in Bayern, zwischen Bajuwaren und einem Ostdeutschen  es zu einer Schlägerei kam, in der ein Schwan eine wichtige Rolle spielt) stammt von Carsten Friedrichs, dem Sänger der beiden Bands, der schon des öfteren mit Andreas Dorau zusammenarbeitete.

Musikalisch irgendwo Fraktus, Kraftwerk und 90er Dance machen die Nummern von Dorau enorm viel Spaß. Die Texte zwischen Weisheiten, die man Mantra ähnlich runterbeten möchte bis hin zum Dadaismus, sind wie gewohnt brillant.

Mit Ironie spielt der 53jährige Dorau den verhuschten Künstler, wie in Radiogesicht oder Stadt aus Musik.

Tun sie dem Mann, den man als Alternativer Schlagersänger, Elektro Kasper oder was auch immer bezeichnen kann, einen großen Gefallen und verhelfen sie Andreas Dorau in die Charts. Verdient hat er es mit Die Liebe und der Ärger der Anderen auf jeden Fall.

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Text:
Dennis Kresse

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